Bewegend und emotional

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schoko_und_buch Avatar

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Die 80er Jahre in (West)Deutschland sind verbunden mit einer wirtschaftlichen Flaute. Dies spürt auch Familie Hormann, deren Sohn Daniel kurz vor der Konfirmation steht. Er träumt von einem ganz bestimmten Anzug. Doch je näher seine Konfirmation rückt, umso mehr rückt der Traum in Weite Ferne. Das Dach muss repariert werden, der Kühlschrank gefüllt und die Bank gibt kein Geld mehr aus. Eines Tages steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Dies muss das Kind sehr erschüttert haben. Doch nach außen wahrt die Familie den Schein – die Omas dürfen nichts merken, es wird essen gegangen und das Konfirmationsgeld für Daniel wird lieber verwendet um anderweitig Löcher zu stopfen.

Die Geschichte wird aus Sicht von Daniel erzählt, einem 14 jährigen Jungen zwischen Kindsein und Erwachsenwerden. Die Erzählperspektive finde ich sehr interessant, denn vieles lässt sich nur erahnen, wird aber nicht direkt ausgesprochen. Genau so wie es sich für Daniel wahrscheinlich anfühlt. Und wären alle Welt ahnt, wie es um die Familie steht, wird der Schein fleißig aufrecht erhalten und von den Problemen lieber abgelenkt, als diese anzugehen. Ein toller Roman, gut zu lesen, eine leichte Melancholie schwebt über den Zeilen mit und gleichzeitig eine gewisse Leichtigkeit, das Leben trotz aller Hürden im Moment zu genießen und sich nicht einspannen zu lassen.