Die Illusion des Wohlstands
Dieser teils autobiografische Roman erzählt aus der Sicht von Daniel (15), der, als Teil einer Großfamilie mit Eltern, die nicht mit Geld umgehen können, nicht die unbeschwerte Jungend genoss, wie einem das Cover vermitteln will. Die Hormanns sind pleite, doch es darf niemand bemerken. Der Schein muss gewahrt werden, auch vor der eigenen Familie. Bis die Sonne scheint stellt sich auch die Frage, wie es so weit kommen konnte und sucht nach Antworten in der Familiengeschichte. Der Blick in die Vergangenheit bringt Abwechslung rein und zeigt das Bemühen und Scheitern inmitten von Krieg und Auswanderung. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, tragisch, witzig und manchmal mit tiefgreifender Entwicklung. Besonders dann, wenn Daniel sich in all den Widersprüchlichkeiten wiederfindet. Die Handlung ist zeitlich in den 80er Jahren angesetzt und dieser Vibe ist toll. Macht das Buch besonders lesenswert. Es kommt ohne große Höhepunkte aus, bliebt jedoch gleichbleibend unterhaltsam, authentisch und einnehmend. Wunderbar zum Abschalten, finde ich.