Ein Leben zwischen Schein und Realität

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Bis die Sonne scheint von Christian Schünemann ist ein Roman, der die Lebensrealität einer Familie in den 1980er Jahren mit viel Authentizität und Feingefühl schildert. Im Mittelpunkt steht der 14-jährige Daniel, der in einer Familie aufwächst, die sich mühsam hocharbeitet, jedoch mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft. Trotz kreativer Geschäftsideen gelingt es seinen Eltern nicht, wirtschaftliche Stabilität zu erreichen – doch das wahre Ausmaß ihrer Geldnot darf niemand erfahren. Der äußere Schein ist wichtiger als die Realität.

Durch Daniels Augen erlebt der Leser ein Wechselbad der Gefühle: mal tragisch, mal humorvoll, aber stets nah an der Realität. Rückblenden in die Kriegs- und Nachkriegszeit geben Einblick in die Familiengeschichte und machen verständlich, wie es so weit kommen konnte. Die Atmosphäre der 80er Jahre wird durch viele kleine Details lebendig eingefangen, was das Buch besonders lesenswert macht.

Schünemann erzählt ruhig, aber fesselnd und setzt nicht auf große Höhepunkte, sondern auf eine konstant unterhaltsame und tiefgründige Geschichte. Trotz gelegentlicher Längen bleibt der Roman glaubwürdig und berührend. Eine Familiengeschichte, die sowohl nachdenklich stimmt als auch mit feinem Humor überzeugt.