Familiengeschichte

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mike nelson Avatar

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Christian Schünemann erzählt in „Bis die Sonne scheint“ die Geschichte seiner Familie, deren kleines Glück und auch das Unglückliche; er selbst nennt sich für den Roman Daniel, ist das jüngste von vier Kindern - und auch all den anderen gibt er für das Buch neue Namen, um die für das Schreiben der eigenen Geschichte notwendige Distanz zu bekommen. Herausgekommen ist dabei ein anrührender Roman mit liebevoll gezeichneten Protagonist:innen, das Porträt einer Familie, die stets um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen muss, die dabei aber nicht die Lust am Leben verloren hat. Im Mittelpunkt steht selbstverständlich Daniel (the author himself) und die Phase seines Erwachsenwerdens in den 80-ern: Wie soll die Konfirmationsfeier bezahlt werden, wie der Besuch des französischen Freundes im Rahmen eines Schüleraustausches? Bis dann eines Tages der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und nicht nur Einrichtungsgegenstände drohen verloren zu gehen; wie sich Vater und Mutter mit improvisatorischem Talent über Wasser halten und bevor sämtliche Wellen über den Köpfen der Familie zusammenschlagen, das letzte Geld noch für einen gemeinsamen Trip an die französische Mittelmeerküste ausgegeben wird: „Bis die Sonne scheint“. In einem zweiten, eingewobenen Erzählstrang berichtet Schünemann die Geschichte seiner Vorfahren – bis in die 80-er hinein. Ein Buch, welches uns vor Augen hält, dass es im Leben um weit mehr geht, als nur um den beruflichen Erfolg.