Sehnsucht nach Wohlstand

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
timphilipp Avatar

Von

Wie sich dem Nachwort entnehmen lässt, hat der Roman autobiografischen Inhalt. Der Autor gibt in Gestalt des Ich-Erzählers Daniel, einem Dreizehnjährigen, seine Familiengeschichte wieder. Für mich persönlich war diese besonders interessant, da die Familie in den 1970er/1980er Jahren genau wie ich im niedersächsischen Umland von Bremen lebte, so dass mir zum einen viele Örtlichkeiten aus eigener Anschauung bekannt waren und zum anderen viele zeittypische Dinge für mich einen schönen Wiedererkennungs- und Erinnerungswert hatten (z.B. die Automodelle, Fernsehfilme, Haushaltsgegenstände, Briefmarken, Luftpostbriefe u.v.a.m.). Der Werdegang der Familie ist vielleicht gar nicht so ungewöhnlich für eine Elterngeneration, die gleich nach dem Krieg geboren wurde von Eltern, die Flucht und Vertreibung mit den einhergehenden Entbehrungen erlebt hatten, und die sich etwas Wohlstand aufbauen wollte. Dass Daniels Eltern nicht mit Geld umgehen konnten und auch aufgrund äußerer schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen mit ihren Geschäftsideen scheiterten, ist so ungewöhnlich nicht. Fast schon humorvoll mutet es dann an, immer wieder zu lesen, wie der Schein nach außen hin gewahrt zu werden hatte und das letzte Kleingeld für weitere Luxusanschaffungen verwendet wurde.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es Lesern mit Interesse an Familiengeschichten.