Vermutlich eine tragische Familiengeschichte

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xirxe Avatar

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Katja scheint kein glücklicher Mensch zu sein. Ihre einzige Energiequelle scheint Ratko zu sein, mit dem sie eine besondere Form einer Nicht-Beziehung führt. Wobei es wohl eher ihm als Katja wichtig ist. Sie fühlt sich schuldbeladen (der Tod ihrer Schwester?), unsicher und ihr Selbstbewusstsein und -vertrauen befinden sich in einem desolaten Zustand. Da erhält sie einen Anruf ihrer Mutter, von der sie seit Jahren nichts mehr gehört hat: Ihr Vater hatte einen Schlaganfall und liegt im Koma.
Obwohl das Thema hochemotional ist, vermittelte mir der Tonfall dieses Buches eine betonte Sachlichkeit. Vielleicht versucht Katja als Ich-Erzählerin auf diese Art Distanz zu bewahren, um sich von ihren Gefühlen nicht unterkriegen zu lassen. Auf mich als Lesende wirkt es auf jeden Fall sehr wohltuend, denn so entsteht weder ein Kitschgefühl noch ein zutiefst deprimierendes Leseerlebnis, was angesichts des Erzählten nicht überraschend wäre.
Die Leseprobe macht einen interessanten Eindruck und ja, ich würde gerne wissen, wie es mit Katja weitergeht.