Unterhaltung ohne den richtigen Bis(s)

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buch-haltung Avatar

Von

Pardon wegen des Wortspiels , aber mir schien es angebracht, da es meiner Empfindung bei der Lektüre des Ausschnitts von „Biss zum Ende der Nacht“ von der Mormonin Stephanie Meyer entspricht.

Die Geschichte spiegelt eindeutig den religiösen Hintergrund der Autorin wieder, da sich Bella und Edward trotz langwährender Freundschaft bis auf Händchenhalten und Küsse noch nicht näher gekommen sind. Nun steht die Hochzeit der beiden an, an der auch gar keine Zweifel aufkommen eingedenk des Alters der jungen Bella. Der Plan von einer 18 Jährigen, die unbedingt heiraten will erscheint etwas überzogen, ist aber im Sinne der stringenten Erzählung gehalten, die im vierten Bis(s)-Buch der Tetralogie mit der Hochzeit ihren Abschluss findet.

Einige der im Ausschnitt erwähnten Personen können aus dem Kontext noch nicht in den Gesamtzusammenhang eingeordnet werden, so ist beispielsweise die Rolle des Jacobs noch unklar, was ich aber nicht beurteilen kann, da ich keines der vorherigen Bücher gelesen habe. Die Geschichte um den neuen Mercedes und die unzureichenden Fahrkünste Bellas regen aber zum Schmunzeln an und manche Eindrücke Bellas spiegeln gut eigene Erfahrungen aus der Jugend wieder.

Hierbei ist der Schreibstil der Autorin zwar solide, aber auch nicht gerade überragend. So liest sich die Leseprobe sehr leicht, aber genau dieser Ton dürfte bei der Zielgruppe, nämlich den jungen Frauen, gut ankommen, da sich die Geschichte auch gut nach Unterbrechungen aufnehmen lässt und man gleich wieder im Leserhythmus ist.

Das Cover würde mich als männlichen Leser im Buchregal nicht ansprechen, da es mir zu verschnörkelt und romantisch wäre, ist aber auch mehr auf Frauen ausgelegt.

Trotz meiner Ressentiments gegen die Geschichte wird sie wieder eine große Abnehmerschaft finden und so wenige Wochen nach Erscheinen auf den Spitzenplätzen der einschlägigen Bestsellerlisten zu finden sein.