Humorvoll, witzig, mit dem Besten und Schlechtesten aus zwei Kulturen

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lenaja Avatar

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Wenn man selbst so konservativ aufgewachsen ist wie Amaya, nimmt man ihr direkt ab, dass es sich bei aller Komik um keine Klischees, sondern echtes Leben handelt.

Der flüssige Schreibstil und Humor tragen dazu bei, dass das Buch ein wahrer Pageturner ist. Habe es an zwei Abenden durchgesuchtet.

Wie gravierend Kultur und Religion in das Leben junger Menschen eingreifen, wird an Amayas Geschichte sehr deutlich. Die Zerrissenheit, die aus dem Wunsch, Familie und Kultur einerseits nicht zu vernachlässigen, auf der anderen Seite aber ihrem Wunschberuf der Schauspielerei nachzugehen, macht Amaya zur Außenseiterin in der Familie und der lieben Verwandtschaft.

Daniel ist ein richtiger Good-Guy und hat eine Engelsgeduld mit Amayas Ängsten, ihn seiner Familie vorzustellen. Allerdings neigt auch seine Geduld sich dem Ende zu, als Amaya ihn bei einer zufälligen Begegnung mit ihren Eltern verleugnet. Genau wie die Geduld des Lesers an dieser Stelle überstrapaziert wird.

Denn Amayas Versteckspiel wirkt zuweilen kindisch und ist trotz ihrer rigorosen Eltern dennoch nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar.

Kapitelweise erhält man Einblicke in Amayas Vergangenheit, die sich hauptsächlich um ihre Freundschaft mit Klara, Amayas BFF und Brücke in die Alman-Kultur drehen. Auch Klara ist eine sympathische Person.

Natürlich darf auch der queere Quoten-Kollege nicht fehlen. Leider kommt das Happy End des Buches auf eine völlig unrunde und weder zur Kultur noch Vorgeschichte passende Art daher.

Trotz der Kritikpunkte war das Buch ein Lesehighlight und ich empfehle es gerne weiter!