Leichte Urlaubslektüre, die nicht ganz überzeugt

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flyspy Avatar

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Das Buch hätte mich, nur aufgrund des Covers, nicht gereizt es besitzen zu wollen. Die Leseprobe hatte mich dann neugierig gemacht, obwohl ich kein Fan von Liebesromanen bin. Jetzt war ich gespannt, wie die Autorin auf die kulturellen Unterschiede zwischen einer marokkanischen und einer deutschen Familie eingeht.
Zur Handlung: Amaya ist 30, lebt in Hamburg und arbeitet als Schauspielerin. Schon allein das war schwierig für ihre marokkanischen Eltern, vor allem für ihren Baba, zu akzeptieren. Amaya ist mit der Kultur ihrer Eltern eng verbunden, lebt aber ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben, auch wenn dies Kämpfe bedeutet. Sich behaupten muss sie sich auch in Liebesdingen, denn so einfach einen Muslim heiraten, weil es ihren Eltern so besser gefiele, kann sie nicht. Ihr Herz entscheidet anders, macht alles schwierig und stürzt sie und ihre Familie ins Chaos.
Vorneweg: das Buch liest sich vom Schreibstil her gut und flüssig. Die Charaktere sind überwiegend gut beschrieben, mit all‘ ihren Ecken und Kanten, aber auch nicht frei von Klischees. Nur Daniel, Amayas Freund, kommt etwas nebensächlich und blass rüber. Amaya wirkt als Charakter selbstbezogen und wird mir aufgrund ihrer Handlungsweise im Verlauf des Romans immer weniger sympathisch. Abla Alaouis wechselt vom aktuellen Erzählstrang oft in die Vergangenheit, erzählt auch von der Kindheit Amayas. Das stellt für den Lesefluß kein Poblem dar, im Gegenteil, es macht es für den Leser einfacher zu verstehen, was ihre Beweggründe sind und wie sie sich zu dem Menschen entwickelt hat, der sie ist. Und hilft auch, einen Einblick in den elterlichen Kulturkreis zu bekommen. Ich bewundere beim Lesen die Geduld Daniels dass er all‘ das mitmacht, was Amaya ihm als Freund letztendlich zumutet. Die Einblicke in die Filmwelt bereichern die Geschichte als Nebenhandlung.
Der Roman ist beschrieben als witzige Liebeskomödie, was ich nicht unterstreichen kann. So richtig witzig oder spritzig fand ich die Geschichte nicht geschrieben. Die Autorin erzählt aus dem Leben, beschreibt das Geschehen und was die Hauptprotagonistin empfindet. Interessant zu lesen in Bezug auf die kulturellen Aspekte und die Probleme, die eine Darstellerin hat, gut mit einer Rolle besetzt zu werden, aber wenig humorvoll.
Empfehlung: wer einfache Unterhaltungslektüre für den Urlaub sucht, kann das Buch ruhig zur Hand nehmen und danach gleich weiterverschenken, ein zweites Mal lesen werde ich es nicht.