Marokko meets Schwabenländle

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vero97 Avatar

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Amayas Familie, eine marokkanische Einwandererfamilie, ist quirlig, laut und religiös.
Während ihre Geschwister sich verloben und heiraten, dreht sich im Amayas Leben alles um ihren Job als Schauspielerin. Sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die auch sie gerne verheiratet wüsste. So sieht sich Amaya plötzlich mit arrangierten Treffen junger muslimischer Männer konfrontiert. Sogar über das muslimischen Tinder suchen Mutter und Schwester geeignete Kandidaten aus.
Doch statt in ihr muslimisches Tinderdate verliebt sich Amaya in dessen besten Freund. Ein Deutscher, ein Schwabe sogar. Während Schmetterlinge im Bauch wild tanzen, weiß Amaya, dass dieser Mann von ihrer Familie nicht gut geheißen werden wird und sie versucht ihre Beziehung zu verbergen, was zu viel Unruhe, Lügen und Missverständnisse führt.

Bissle Spätzle, Habibi ist ein Roman, der mich schon allein des Covers und Titels wegen sehr neugierig gemacht hat.
Der Schreibstil ist quirlig und mich brauchte ein paar Seiten und mich einzugewöhnen, doch je mehr ich las, desto authentischer empfand ich ihn. Auch die Geschichte selbst gefiel mir gut. Gerade, weil mir die muslimische Kultur recht fremd ist, gab mir dieses Buch sehr schöne Einblicke in deren Leben. Gleichzeitig religiös und doch modern erzählt das Buch eine wirklich tolle interkulturelle Liebesgeschichte, die bestimmt auch mit Klischees spielt, dich sind diese sehr liebevoll verpackt.
Auch Amayas Zwiespalt der Resultat der Erfahrungen aus 2 Kulturen ist, war sehr interessant und eigentlich nachvollziehbar. Wobei ich auch Daniels Sichtweise sehr gut verstehe und seine Geduld und Offenheit bewundert habe.
Einzig Ismael hätte ich gern noch ein Happy End im Buch gewünscht.