Bittere Sünde

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mrs-lucky Avatar

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Der Kriminalroman „Bittere Sünde“ bildet den Auftakt zu einer geplanten Reihe um den Ermittler Magnus Kalo von der Polizei in Stockholm.

In diesem Fall wird in einer Gartenlaube die grausam verstümmelt Leiche von Erik Berggren aufgefunden. Er wurde von seinem Mörder nicht nur erstochen, sondern sein Unterleib vorher mit kochendem Wasser übergossen. Wenig später wird in einem Altenheim Eriks Mutter auf gleiche Weise misshandelt, der Täter wird durch das Auftauchen von Magnus Kalo jedoch unterbrochen, so dass diese überlebt. Die Polizei erhofft sich Hinweise von ihr, die zu geben sie aufgrund ihrer Demenz allerdings nicht in der Lage ist. Die Polizei sucht lange vergeblich nach Hinweisen und geht jeder noch so kleinen Spur nach, eine führt sogar bis nach Argentinien in die Zeit der Militärdiktatur. In der Zwischenzeit zeigt der Täter, dass er besonders skrupellos und brutal vor geht, sogar Magnus und seine Familie geraten in Gefahr.

Der Krimi ist spannend geschrieben, nicht nur die Polizei sondern auch die Leser tappen bis zum Schluss über die Identität des Täters im Dunkeln. Es gibt verschiedene Spuren und immer wieder Überraschungsmomente, die den Spannungsbogen hoch halten. Wechselnde Erzählperspektiven und kurze Kapitel erhöhen das Tempo.

Mich hat es jedoch enorm gestört, dass ein Großteil der Spannung daraus generiert wird, dass die Hauptpersonen sich fahrlässig und völlig gedankenlos in Gefahr begeben und dabei auch noch reihenweise Dienstvorschriften übergehen. Obwohl der Täter gezeigt hat, dass er selbst vor heimtückischen Angriffen auf die Ermittler nicht zurück schreckt und die Polizei nicht nur einmal austrickst, gehen diese alleine los zu Ermittlungen und Befragungen, teilweise sogar ohne Kollegen oder Verantwortlichen über ihre Aktionen in Kenntnis zu setzen. So handelt kein normaler Mensch, ein Polizist sollte das schon gar nicht. Die Geschichte wirkt dadurch arg konstruiert, die Personen erscheinen unglaubwürdig, so dass persönliche Schicksale mich nicht wirklich berühren konnten.

Das Ende habe ich als unbefriedigend empfunden. Es kommt sehr abrupt und überraschend, die Erklärung der Motivation des Täters wird nur dürftig abgehandelt. 

Mich hat der Krimi nicht überzeugt, ich habe kein Interesse diese Reihe weiter zu verfolgen