Ein Kinderbuch darf so sein

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mariederkrehm Avatar

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Paradiesisch, jedoch in völliger Unwissenheit, lebt Jukka mit seinem Ziehvater Käpt'n Bittermond an einem abgeschiedenen Strand und wird dabei immer unzufriedener. Die Erkenntnis besucht die beiden Einsiedler eines Tages in Form zweier Frauen: Die fahrende Händlerin Kandidel und ihre Tochter Lila statten ihnen einen Besuch ab.

Jukka, der sich vom Käpt'n betrogen fühlt, will nun die Welt da draußen erkunden. Lila kommt mit, sie möchte zu ihrer Mutter aufschließen, die bereits vorausgefahren ist. Jukka hat ein anderes Ziel, er sucht das wertvolle gläserne Herz, das dem Käpt'n abhanden gekommen ist und das ihm viel bedeutet.

Beschützt von der weltgewandten Lila, macht der unerfahrene Jukka einige unangenehme Erfahrungen, er kommt einigen Wahrheiten auf die Spur, aber vor allem geht er bereichert und gereift aus dem Abenteuer hervor.

Ja, die Geschichte ist angenehm erzählt, wenn auch gemächlich. Die Handlung ist nicht immer spektakulär. Die Ereignisse erscheinen manchmal so willkürlich wie unzusammenhängend und viele Dinge, die passieren, darf man nicht hinterfragen, die sind eben so.

Aber genau das können Kinder: Über eine Geschichte staunen, was passiert, einfach annehmen, und danach werden sie viel davon noch lange im Kopf behalten: das gemütliche Schiffswrack am Strand, die diktatorischen Riesenerdmännchen, den depressiven Kaufmann Trüb Manup, das Gasthaus „Zum trunkenen Hammerhai“, den kleinen Drachen Smirnik und ein gläsernes Herz, das letztendlich ein echtes Herz niemals ersetzen kann.