Kleine Welt

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signalhill Avatar

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Es ist unvorstellbar, dass da ein Junge in Bittermonds Bucht wohnt, der die Welt nicht kennt, aber in Maike Harels "Bittermonds Bucht" ist genau das der Fall, und man denkt gleich, dass Jukka doch einfach losziehen sollte, um die Welt zu erkunden, vor der ihm so Angst gemacht wird. Wenn ich erst noch dachte, sie sind auf einer einsamen Insel, dann aber Bittermond loszieht, um einzukaufen, spätestens dann wird klar, dass für Jukka eigentlich alles möglich wäre.

Die Seiten sind für mich schon am Anfang geflogen, weil mir der Junge sehr leid tat, weil ich ihn gern angeschubst hätte, damit er die Welt erobert. Aber erst mit Kandidel und ihrer Tochter Lila kommt so richtig Leben in Jukkas Welt, denn sie machen sich auf die Suche nach Bittermonds größtem Schatz, dem gläsernen Herz.

Während mir Jukka als Protagonist sehr gut gefallen hat, ist Lilas Art nicht so meins, aber sie fügt sich natürlich auch so gut in den Roman ein. Sie ist allerdings kein Sympathieträger und manchmal etwas nervig. Doch viele Themen, die hier angesprochen werden, wie z.B. Freundschaft, sind auch für junge Leser ganz wichtig.

Das Buch ist gut für Kinder geeignet, ebenso aber auch für Erwachsene. Vielleicht fehlt Kindern an einigen Stellen sogar ein wenig Action, während ich als erwachsene Leserin finde, dass manche Ideen angerissen werden, aber nicht wirklich ausgeführt werden. Doch dem Gesamtbild, das ich von diesem Kinderbuch habe, tut das kaum einen Abbruch.

Ich möchte "Bittermonds Bucht" gern 4,5 Sterne geben, denn ich wurde von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten, und ich denke, die Adressatengruppe der Kinder ab ca. 10 Jahre wird auch viel Spaß mit der Geschichte haben.