Die Suche der Wahrheit

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andreia Avatar

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„Die Wahrheit zu suchen ist ein nobles Ziel. Doch wenn man sie anstrebt, muss man sich als Erstes darüber im Klaren sein, was die Wahrheit bedeutet. Die Wahrheit ist weder gut noch schlecht. Sie steht über Gut und Böse. Über der Moral. Wahrheit ist Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger.“ (Seite 382)

Mabel kommt aus „normalen“ Verhältnissen und hat selbst ein großes dunkles Geheimnis. Dieses darf niemand erfahren auch nicht ihre vermeintlich beste Freundin, die sie über den Sommer auf dem Landstück ihrer Familie, Winloch, eingeladen hat. Die Reise ins Paradies beginnt, doch schon bald merkt Mabel, dass nicht nur sie etwas verheimlicht, sondern die ganze Winslow- Familie. Eines Tages trifft sie nämlich auf Indo, Evs Tante, eine etwas durchgedrehte, ältere Dame, die Marbels Hilfe benötigt um die Wahrheit über die Winslows aufzudecken. Sie stellt ihr Haus als Erbe für Marbel in Aussicht.

Die Suche nach der Wahrheit beginnt. Von Beginn der Suche, fiebert man mit der Hauptprotagonistin mit, man möchte die Geheimnisse aufdecken und hinter den Masken der „perfekten“ Winslows schauen. Man hofft, dass Marbel es hinbekommt und es schafft eine dauerhafte Bleibe auf Winloch zu bekommen.

Zu Anfang, konnte ich mich gut mit Marbel und ihren Wünschen identifizieren, mit Ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit und einem sorgenfreiem Leben. Doch im weiteren Verlauf der Geschichte werden ihre Taten wirr und ich konnte ihr Handeln und ihre Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen.

Der Schreibstil variiert, die meiste Zeit ist dieser sehr beschreibend und ausführlich, wodurch die Spannung leidet. Wiederum findet man sich als Leser oft in makabren Szenarien, die etwas unerklärlich sind und „abgehackt“ gelöst werden.

Bittersweet umfasst sehr viele Themen, die an sich jedes für sich schon „harter Tobak“ sind (Vergewaltigung, Gewalt, Inzest). Meiner Meinung nach, ist diese Mischung nicht ganz gelungen. Ich hätte mir gewünscht, mehr über Marbel (an sich)zu erfahren (wie kam es zum Unglück mit Ihrem Bruder usw), dies wäre für mich deutlich wichtiger und interessanter gewesen, als die zu sehr „gewollten“ Sexszenen.

Nichtsdestotrotz ist Bittersweet eine tolle Story.

Danke an dem Inselverlag und an vorablesen, dass ich dieses Buch rezensieren durfte.