Dramatische Familiengeschichte

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rauschleserin54 Avatar

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"Bittersweet erzählt von einer scheinbar idyllischen Welt und dem Wunsch einer Außenseiterin, Teil dieser Welt zu sein".
Das Cover zeigt sich sehr schön im Goldton und verrät schon einiges über den Inhalt:
Es geht hier um Gegensätze: arm und reich. Es geht um ein herrschaftliches Haus vor einem dunklen Hintergrund. Die Dunkelheit
ist trügerisch, geheimnisvoll. Helle und dunkle Farbtöne stehen im Kontrast, wie auch der Titel:"Bittersweet".
Schönes wechselt sich in diesem Familiendrama mit Schrecklichem ab. Die stillen und goldglänzenden Wasser sind nicht ohne
eine gefährliche Tiefe und Strömung.

Ev, die schöne und reiche Winslow-Tochter teilt ein Zimmer im College mit der eher durchschnittlichen Mabel, Kind einfacher Eltern.
Mabel bewundert Ev und vergöttert ein Bild der Winslows. Dann lädt Ev Mabel im Sommer zu ihrer Familie in Vermont ein, in ihr
eigenes Ferienhäuschen "Bittersweet". Und hier lernt Mabel auch Indo, Birch's Schwester kennen, von der Sie aufgefordert wird, ein
Familiengeheimnis zu klären. Nicht ohne Mabel ihr Häuschen in Aussicht zu stellen, womit diese ein Teil der Familie würde.
Dann lernt sie Lu, die witzige und blitzgescheite junge Schwester Ev's kennen und merkt, dass selbst diese in entscheidenden Momenten
der Familientradition verhaftet bleibt. Die Liebe führt sie zu Galway, Ev's Bruder, der als schwarzes Schaf der Familie gilt.
Als Leseren kann ich mich am besten mit diesen beiden identifizieren.

Dieser Roman ist eine psychologisch intelligent ausgefeiltes Drama mit kontinuierlich steigender Spannung bis zum Schluß.
Wir werden in die Abgründe einer nach aussen auf Ehre, Rituale und Familientradition bedachten, sehr reichen und mächtigen Familie
gezogen, wo es mir als Leser nicht mehr möglich ist, mich zu entziehen und das Buch wegzulegen.
Die fesselsten Momente sind für mich, als Mabel die ganz Wahrheit aus Kitty's Tagebuch entschlüsseln kann und wie es um Birch's
dunkle Seiten bestellt ist. Hier kommen Ungeheuerlichkeiten zutage, dass sich mir die Haare sträuben.
Und Mabel wurde nicht nur in der Rolle als Freundin in Winsloch eingeladen.

Von der 1. Seite an, begleite ich Mabel, dank der intensiven und detailgetreuen Formulierungen und fühle mit ihr.
Ein ganz besonderer Lesegenuß und Einblick in die ungeheure Macht einer einzigen Familie!