Schöne heile Welt

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murksy Avatar

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Als Mabel von ihrer reichen Zimmergenossin auf die "Familieninsel" eingeladen wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. Ausgerechnet sie? Obwohl ihre "Freundin" launisch ist und Mabel spürt, dass es eigentlich nicht ihre Welt ist, freut sie sich auf die Ferien. Endlich angekommen lernt sie nach und nach die Familienmitglieder kennen. Die kühle Mutter, der etwas zu freundliche Vater und die Geschwister, alle vereint durch den Segen oder Fluch der Familie. Mabel ist fasziniert von dieser Welt. Die Kinder haben Ferienhäuser, für die sie verantwortlich sind. Eine scheinbar sinnvolle Erziehungsmassnahme. Doch es gibt auch eine Tante, die einen eher verstörten Eindruck macht und Mabel zu kleinen Spionagetätigkeiten aufhetzt. Es soll eine dunkle Vergangenheit geben. So ganz glauben mag Mabel das nicht, verliebt sie sich doch auch noch und genießt viel zu sehr die Idylle. Bald jedoch merkt sie, dass die Fassade brökelt. Was stimmt mit dieser Familie nicht? Scheinbar scheint es wirklich ein Verbrechen gegeben zu haben. Die Ereignisse spitzen sich zu. Immer mehr lernt Mabel die wahren Gesichter der Familie kennen. Nur schafft sie es nicht, aus dem Bann zu entfliehen. Immer tiefer taucht sie in die dunkle Welt ein, und der Buchtitel passt immer besser..bis hin zum bösen Ende..
Spannend und fesselnd geschrieben, das ist schon mal ein Pluspunkt. Wenn auch die Logik manchmal etwas auf der Strecke bleibt. Würde ein junges Mädchen wirklich nicht auf die Idee kommen, die Polizei einzuschalten? Nun ja, das tut der Handlung keinen Abbruch. Natürlich ist die Geschichte nicht so neu. Allerdings ist das Ende auf eine perfide Weise fast ein erhofftes. An das in der Werbung verglichene "Gone girl" kommt der Roman psychologisch nicht heran, auch sind manche Abläufe zu vorhersehbar. Trotzdem sorgen die Wendungen dafür, den Leser bei Laune zu halten.