Wohin mit der Schuld?

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duden2211 Avatar

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Das Cover des Buches ist sehr ansprechend: eine wunderschönes Haus an einem wunderschönen See als Sinnbild für das wunderschöne Leben. Mabel hatte es nicht, bevor sie mit Ev im Internat war, Ev gibt ihr die Chance, das Leben der Schönen und Reichen kennen zu lernen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig, die Autorin versteht es sehr gut, den Leser (vielleicht insbesondere die Leserin) immer tiefer in die Geschichte hinein zu ziehen. Natürlich habe ich anfangs mit Mabel gelitten: Was ist Ev nur für ein verwöhntes Gör? Und immer gab es die Gedanken daneben: Wäre mir das auch so passiert, hätte ich mich auch einfangen lassen? Gerade das macht dieses Buch in meinen Augen besonders spannend. Würde ich selbst die Chance auch ergreifen, wie weit würde ich gehen, um dazu zu gehören? Mabel genießt diesen Sommer, mal mit, mal ohne Ev. Sie lernt auch andere Mitglieder dieser schönen Familie kennen und bekommt Einblicke, die sie sich so nicht vorgestellt hat. Das Buch hält die Spannung sehr gut, es wird nicht langweilig und irgendwann will man einfach wissen, wie es ausgeht, was sind denn nun die dunklen Geheimnisse, die Mabel entdeckt und was fängt sie mit diesem Wissen an. Die Umgebung und die Protagonisten sind sehr genau beschrieben, so dass man sich schon eine Vorstellung machen kann. Das Anwesen der Winslows und auch die Feierlichkeiten machen Lust auf mehr. Die Beschreibung der finsteren Machenschaften dieser Familie machen einem schon etwas Angst. Die Auflösung ist wahrscheinlich näher an der Wirklichkeit, als ich mit gewünscht hätte. Aber natürlich will ich das Ende hier nicht verraten, Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, mir hat es zwei lange Zugfahrten versüßt.