Gradwanderung

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katercarlo Avatar

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Belletristik oder Sachbuch? Das Buch wankt immer wieder über die Grenze dieser Genres. Startet ein Kapitel mit einer fesselnd szenischen Erzählung, folgen kurz darauf lange Zitate von Zeitungen und Zeugen der damaligen Zeit. Wandert man in einem Moment selbst durch das New York Anfang des 20. Jahrhunderts, sieht man sich wenige Minuten später einem Stapel historischen Materials gegenüber.
Das Buch erzählt die Geschichte von Joseph Petrosino, dem ersten italienischen Polizisten in New York. Er führte einen gnadenlosen und brutalen Krieg gegen die mafiöse „Black Hand“, eine Band, die Anfang 1900 New York und ganz Amerika terrorisiert.
Die Schlangenlinie, die das Buch zwischen den Genres beschreibt, hat sich auch bei mir widergespiegelt. Ich musste mich während des gesamten Buchs konzentrieren und habe selten mehr als 15 Seiten am Stück gelesen. So zäh sich die Geschichte aber auch zog, so hartnäckig hat sich Petrosinos Geschichte in meinem Kopf festgesetzt. Demnach schwanke auch ich mit meiner Meinung zum Buch:
Das Thema ist ein absolutes Plus.
Der dokumentarische Stil des Buches ein Minus.