Packende Hintergründe über die erste Mafia New Yorks

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katger Avatar

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Packende True-Crime Einblicke in das Wirken mafiöser Strukturen und derer, die ihnen den Kampf angesagt haben.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versinkt New York City, die aufstrebende und pulsierende Großmetropole, im Chaos. Entführungen, Bombenanschläge und Erpressungen sind an der Tagesordnung und versetzen die Einwohner in Angst und Schrecken. Drahtzieher dieser bösen Machenschaften ist die Organisation „Black Hand“, die erste Mafia New Yorks. Doch es gibt einen Mann, der der organisierten Kriminalität den Kampf ansagt. Guiseppe „Joseph“ Petrosino, selbst als Kind mit seiner Familie aus Süditalien nach Amerika ausgewandert, wird vom Schuhputzer zum ersten italienischen Detective New Yorks. Der kleine, gedrungene, aber knallhart durchtrainierte Immigrant wird schnell für seine unnachgiebigen Methoden bekannt und macht sich – auch unter den eigenen Landsleuten – nicht nur Freunde. Ein harter Kampf Mann gegen Mann gegen das organisierte Verbrechen beginnt.

In „Black Hand“ gelingt es Stephan Talty erneut wahre Fakten amerikanischer Kriminalgeschichte in einem packenden Buch zu bündeln und den Leser ab der ersten Seite in die Vergangenheit zu entführen und an der Geschichte teilhaben zu lassen. So stellt Talty, nachdem er den Leser im Prolog auf die ungeheuren und skrupellosen Taten der „Black Hand“ eingestimmt hat, den jungen Immigranten Guiseppe „Joseph“ Petrosino und eine Familiengeschichte vor. Talty versteht es, den Leser durch die Beschreibung des Protagonisten und seiner Geschichte auf dessen Seite zu bringen. Wir leiden mit dem mutterlosen Jungen mit, der auf dem Schulweg als „Guinea“ verprügelt wird, begleiten ihn als Schuhputzer und später als Straßenfeger durch die Straßen des Big Apple, bis er endlich, protegiert durch einen irischen Inspektor und später auch Theodor Roosevelt, seinen Einstand bei der Polizei von New York erhält. Es folgt ein nervenaufreibender Kampf gegen das organisierte Verbrechen, das immer wieder die Oberhand zu behalten scheint. Doch am Ende setzt Petrosino sich mit seinem „Italian Squat“durch.
Als passionierte True Fact und Krimileserin begeistert mich die „Black Hand“ ungemein. Der Autor lässt die Figuren und Geschichten der Vergangenheit gekonnt und bildlich vor dem inneren Auge auferstehen. An manch einer Stelle hätte ich mich gefreut, wenn Talty die jeweilige Episode etwas länger geschildert hätte. Zu spannend sind die Machenschaften der Mafiabande.

Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle True-Crime Fans und Liebhaber geschichtlicher Kriminalfälle: Das ist eine absolute Pflichtlektüre!