Spannendes Sachbuch über den beindruckendsten Mafiajäger Amerikas

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la tina Avatar

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Angst und Schrecken regierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Leben der Italo-Amerikaner: Zusammen mit tausenden italienischer Einwanderer kam auch die Mafia nach Amerika und terrorisierte die Italiener aufs Schlimmste. Gewalt, Erpressung und Kindesentführung standen auf der Tagesordnung. In dieser Zeit versuchte Joseph Petrosino als erster italienischer Detectice New Yorks, die „Black Hand“ genannte Mafia zu bekämpfen. Der 1860 in Italien geborene und als Kind mit seiner Familie ausgewanderte Petrosino stieß dabei jedoch immer wieder auf Hürden und Widerstände in den eigenen Reihen: Die Italiener verhöhnten ihn als Verräter des eigenen Volkes, seine Kollegen legten ihm unentwegt Steine in den Weg und bei den Politikern stieß er auf taube Ohren, wenn er um Unterstützung bat und vor der wachsenden Macht der „Black Hand“ warnte.
In seinem Buch „Black Hand“ berichtet Stephan Talty von den ersten Anfängen dieser kriminellen Vereinigung und wie sie langsam immer mehr an Macht gewinnen konnte. Zudem beleuchtet er sehr anschaulich das Leben Petrosinos, eines aussergewöhnlichen Mannes, welcher seine ersten Pennys als emsiger Schuhputzer verdiente und als erster italienischer Detective später versuchte, die Black Hand zu bekämpfen.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an regelrecht gefesselt. Stephan Talty versteht es, Petrosinos Biographie bzw. den Werdegang der Black Hand so spannend wie einen Krimi zu erzählen, welchen man am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei bietet das Buch eine Fülle an recherchiertem Wissen, welches mich die Geschehnisse als Leser quasi miterleben ließ. So erfährt man zum Einen vieles aus dem Leben Petrosinos, zum Anderen lässt sich die Entwicklung der Black Hand ebenso mitverfolgen wie die Reaktionen auf die Mafia, von anfänglicher Ignoranz der Amerikaner, der Angst der Italiener vor Vergeltung bis zu späteren Gegenbewegungen wie der „White Hand“ und vielfachen Versuchen, die Mafia zu zerschlagen. Ebenso lässt sich die damalige Korruption in den machthabenden Reihen sehr gut erahnen.
Gespannt bin ich auf die Verfilmung des Romans, welche mit Leonardo di Caprio als Darsteller Petrosinos angekündigt ist. Auf jeden Fall kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen, da es
eine geballte Ladung sorgsam recherchierten Wissens spannend erzählt.