Blanche Monet - zwischen Kunst und Verlust

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
282k Avatar

Von

Die elfjährige Blanche ist von Monets Bildern fasziniert, als dieser im Haus ihrer Eltern zu Gast ist. Sie weicht nicht mehr von seiner Seite, um möglichst viel von ihm zu lernen. Als die Firma ihres Vaters für die Familie völlig überraschend bankrott geht, zieht Blanches Mutter mit ihren Kindern zu Monet und seiner Familie. Blanche verliert ihr geliebtes Zuhause und ihren Vater, der sich im fernen Paris nicht mehr um die Familie kümmert.

Blanche lebt von nun an in bitterer Armut. Doch sie hat Monet und seine Bilder, nennt ihn Papa Monet. Sie selbst hegt den innigen Wunsch, selbst Künstlerin zu werden. Monets Schaffen findet langsam Anerkennung und die finanzielle Lage beginnt, sich zu verbessern. Die Familie ordnet sich in allen Belangen Monets Willen unter. Er ist das unumstrittene Oberhaupt

Blanches Lebensweg ist weiterhin durch Verluste geprägt. Zuletzt verliert sie ihren Leitstern Monet. Nach dessen Tod beginnt sie wieder zu malen und findet darin Trost.

Blanches Lebensweg hat mich sehr berührt. Mir war vor der Lektüre nicht bewusst, welch hervorragende Malerin sie war und was für beeindruckende Kunstwerke sie geschaffen hat, die denen ihres Vorbildes Claude Monet ebenbürtig sind. Sowohl Blanche als auch Monet haben mich durch ihr Brennen für die Kunst fasziniert. Dem wurde alles untergeordnet.

Die Jahre in schmerzlicher Armut müssen sehr schwer gewesen sein. Oft wusste die Familie nicht, wie sie Nahrungsmittel beschaffen sollte, da sie ausstehende Rechnungen nicht bezahlen konnte.

Endlich kann sich die Familie ein eigenes Haus in Giverny leisten. Monet gestaltet den berühmten Garten mit dem Seerosenteich. Blanches Vater stirbt, dann die jüngere Schwester und auch die Mutter. Blanche kümmert sich aufopfernd um den trauernden Monet. Blanche habe ich dafür bewundert, zumal ihr das Zusammenleben mit Monet einiges an Verzicht abverlangt hat. Nach Monets Tod nimmt sie die eigene Malerei wieder auf, teilweise mit den selben Motiven wie ihr Vorbild und dies so virtuos, dass selbst Kunstkenner keine Unterschiede erkennen können. Zudem ist es Blanche Verdienst, dass Monets Anwesen für die Nachwelt erhalten wurde.

Das Buch war unterhaltsam und zum Teil sehr anrührend und ich habe durch Blanches Augen auch Monet näher kennengelernt.

Für mich ein absolut lesenswertes Buch, auch dann, wenn man nicht kunstbegeistert ist.