Eine starke Frau in ihrer Zeit

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buchfresserchen1 Avatar

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Blanche Hoschedé ist begeistert von Monets Kunst.Als ihr Vater die Familie verlässt wächst sie im Hause der Monets auf und kann dem Künstler über die Schulter schauen. Das Heranwachsen mit ihren Geschwistern und Monets Söhnen gestaltet sich nicht immer einfach, da alles laufen muss wie Monet es plant. Viele Schicksalsschläge bringen Leid über Blanches Familie. Jedoch durch ihren unbändigen Willen und ihre Liebe zur Malerei findet Blanche immer neue Kraft weiter zu machen.

Das Cover mit der Frau am Seerosenteich, in Monets unverwechselbarem Malstil hat mich sofort angesprochen. Außerdem liebe ich historische Romane mit starken Frauenfiguren.

Ich muss sagen, das Buch hat mich nicht enttäuscht.
Blanche ist wirklich eine starke Protagonistin. Sie muss vieles erdulden und das auch schon von Kindheit an. Sie wird mit Armut, Hunger, Verachtung, Tod und anderen Verlusten sowie mit Krieg konfrontiert und trägt doch immer den Kopf hoch.
Schön zu lesen fand ich, dass sie ihre Kraft aus der Familie und den jeweiligen Freundinnen zog. Sie ist sich immer selbst treu geblieben, obwohl das Schicksal ihr übel mitspielte.

Zu ihrer Familie bleibt zu sagen, dass mir der Vater sehr schwach erschien und nicht wirklich dem Leben etwas entgegen setzen konnte. Erschreckend mit zu lesen, wie abhängig Frauen in der damaligen Zeit waren.

Ihre Brüder konnte ich nicht so ganz fassen. Ihnen wurde aber , bis auf Monets Sohn Jean, nicht wirklich viel Beachtung im Buch geschenkt.

Suzanne war mir sehr angenehm und Marthe musste mit ihrer Zickigkeit wohl oder übel den unangenehmen Part übernehmen. Aber auch sie mochte ich zum Ende hin.

Ihre Mutter Alice konnte ich auch eigentlich erst Ende des Buches verstehen, aber ich denke da ging es mir wie auch Blanche.

Der Schreibstil war angenehm, wenn es mir auch manche Passagen hatte, die mir zu ausführlich waren.

Was mir gut gefiel, das über den einzelnen Abschnitten erwähnt wurden wann und wo die Geschichte spielte.

Monet war für mich ein sehr egozentrischer Künstler, der viele Eigenarten hatte und da auch in vielem nicht von abwich. Ich denke das machte ein Zusammenleben auch schwierig. Ich bewundere Alice wie sie es tagtäglich mit ihm und seinen Marotten aushalten konnte.

Auf jeden Fall wird mir die Geschichte um Blanche sicherlich noch längere Zeit in Erinnerung bleiben.

Ich kann das Buch als interessante Lektüre empfehlen.