Papa Monet

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Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen, historischer Roman von Claire Paulin, Ebook von Ullstein ebooks.
Der 6. Band aus der Serie Ikonen ihrer Zeit.
1876 der Vater von Blanche Hoschedé ein Kunstmäzen und Sammler ist bankrott, weil er stark über seine Verhältnisse gelebt hat. Sogar das Erbe der Mutter wird versteigert und die Familie muss von dort ausziehen. Der Vater ist nicht in der Lage die Familie zu retten oder zu unterstützen und deshalb flüchtet sich Alice Hoschedè mit ihren Kindern zu Claude Monet, den Künstler, der oft bei den Hoschedés zu Gast war. Nach dem Tod von Monets Gattin gibt das Zusammenleben von Alice und Monet und ihren Kindern genügend Grund zu schlechtem Gerede. Doch das was Monet sich herausnimmt, verwehrt er seinen Kindern, ganz besonders leidet Blanche darunter, die den Künstler am meisten verehrt.
Das Buch besteht aus drei Teilen, die in einzelne Kapitel unterteilt sind. Jugend , Liebe und Freiheit. Diese einzelnen Kapitel sind zur besseren Übersicht mit Ort und Datum überschrieben. Am Buchanfang befindet sich eine Karte des beschriebenen Gebietes und am Buchende ein Personenregister, beides ist bei einem Ebook schwieriger zu nutzen als bei einem Printbuch. Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin Blanche, der Stieftochter und späteren Schwiegertochter des Künstlers. Besonders schön war die herausragende Beschreibung des Settings, immer wieder hatte ich die blühenden Gärten und die Landschaften vor Augen. Ein flüssiger Schreibstil und lebhafte Dialoge machten die Lektüre leicht.
Der Anfang im ersten Teil der Geschichte war sehr interessant und informativ, manchmal auch etwas zu ausführlich beschrieben. Lesefluss kam sofort in Gang. Die Charaktere sind tief gezeichnet und im Fall von Monet und Blanche, aber auch weiterer Figuren fesselnd. Blanche war ebenfalls eine begnadete Künstlerin die von ihrem Stiefvater inspiriert wurde, ihr Stil glich dem Monets sehr, obwohl sie von ihm niemals unterrichtet wurde. Sie war eine starke liebenswerte und sanfte Persönlichkeit, ich würde sie sogar als Dulderin bezeichnen. Viele Schicksalsschläge musste sie ertragen, ihre große Liebe wurde ihr durch den Egoismus von Monet verwehrt und doch hat sie unter allen Kindern und Stiefkindern, bis zum Ende des Malers, an seiner Seite ausgehalten. Nur sie konnte er beim Malen an seiner Seite ertragen und dulden. An Dramatik hat die Autorin in ihrem Roman nicht gespart.
In den weiteren Teilen, hat die Autorin nur die wichtigsten Begebenheiten aufgegriffen, das war mir etwas zu wenig, die Zeitsprünge waren groß, hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Z. B. über die Ehe von Jean und Blanche und die näheren Umstände beim Tod von Alice und Suzanne, denn die Autorin hat nur diese Lebenssituationen geschildert die in Quellen dokumentiert sind.
Ich habe es genossen etwas mehr über die Monets zu erfahren, die in ihrer Entstehung geschilderten Bilder habe ich mir parallel im Netz angesehen. Sehr viel habe ich da gelernt. Es ist sogar der Wunsch entstanden, einmal nach Giverny zu reisen und mir das Pressoir, das Haus und den Garten, der von Monet so kunstvoll entworfen und gestaltet wurde, in seiner ganzen Blütenpracht und Schönheit, die die Autorin geschildert hat, einmal anzusehen.
Die Lektüre hat mir Freude gemacht und mich gut unterhalten, einige Fakten die mir wichtig sind habe ich dadurch erfahren. Etwas weniger ausschweifend und an anderen Stellen ausführlicher hätte ich mir diesen biografischen Roman gewünscht. Eine Leseempfehlung und 4 Sterne.