Wieso lese ich erst jetzt über Blanche?!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
arbnora.ra Avatar

Von

Ich erinnere mich noch als ich in einem Londoner Kunstmuseum einem Gemälde von Claude Monet gegenüberstand. Es war atemberaubend!
Ehrlich gestanden habe ich von seiner Stieftochter/Schwiegertochter Blanche Hoschedé-Monet vor diesem Roman noch nichts gehört. Schade!
Die Autorin Claire Paulin hat in diesem Roman das Leben von Blanche beleuchtet. Dabei beginnt sie mit der frühen Kindheit Blanches, in der sie mit elf Jahren den Künstler Monet kennenlernt und sofort fasziniert von seiner Person und seiner Kunst ist. Wir begleiten sie im zweiten Teil des Buches als junge Frau, die viele Schicksalsschläge einstecken muss: Die gescheiterte erste Liebe, Armut, Kinderlosigkeit und Tode wichtiger Personen. Zum Ende ist Blanche diejenige, die Monet bis zu seinem Tode pflegt.
Das Buch hat es wirklich geschafft so viele unterschiedliche Emotionen in mir auszulösen. Ich war begeistert von der bildlichen Erzählweise und hatte damit das Gefühl ich wäre in Frankreich des 19. Jahrhunderts. Die Charaktere waren so detailliert ausgearbeitet, dass ich Sympathien aber genau so Antipathien entwickelt habe. Claire Paulin hat aber auch nichts beschönigt. Sie hat die Armut, die die Menschen durchleben mussten, so herzzerreißend beschrieben.
Zudem ist zum Anfang des Buches eine Karte der Wohnorte abgebildet sowie zum Ende ein Personenverzeichnis und ein Familienstammbaum abgebildet.
Alles in Allem ein wunderbarer Roman über Blanche, den ich jedem, der historische Romane liebt, sich für das Leben von Monet interessiert und in das Frankreich des 19. und 20. Jahrhunderts tauchen möchte, empfehle.