Blaue Augen

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brigitta Avatar

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Blauauge bloggt. Das was ihm passiert, wie er die Welt sieht, was er sich wünscht und wie er sich fühlt, bloggt er in die Welt hinaus. Er beschreibt die eigenartige Beziehung zu seiner Mutter, er analysiert und beurteilt seine Mutter, beschreibt sich, wie es ihm erging, oder eben nicht erging als sein Bruder starb und wie er sich und andere sieht. das alles schreibt er hinaus in die weite Welt des Internets, die doch auch so klein sein kann, denn eine Nutzerin seines Forums wohnt nur ein paar Straßen weiter und wird von Blauauge beobachtet. Ihr widmet er einige seiner Gedanken, unterscheidet sie sich doch von anderen Forennutzern. Blauauge schreibt über das Böse, über Morde und fehlende Gefühle und für ihn wird es langsam wieder Zeit für einen Mord ....

Die Geschichte wird in Blog-Form, also in einezelnen, kurzen Einträgen erzählt. In diesen Einträgen bespricht die Hauptfigur ihre Gedanken zu bestimmten Geschehen oder breitet seine Planungen vor den Lesern aus. Eingeblendet dazu sieht man seine aktuelle Gefühlslage, seine Musik die er gerade hört und auch Kommentare von seinen Blog-Lesern. Ich finde es sehr interessant aufgemacht und ich hätte nicht gedacht, das diese Art des Aufbaus, den Protagonisten doch so plastisch erscheinen läßt. Die Leseprobe unterscheidet sich dadurch schon von anderen Romanen, doch an Spannung und Faszination scheint sie zu gewinnen. Da man noch nicht soviel über das erfahren hat, was in der Realität passiert, was er von seinem Schreiben wirklich umsetzt, was in der wirklichen Welt wirklich passiert, bekommt das Geschehen etwas Geheimnisvolles, Unwirkliches, aber sehr wohl weiß man das man nur die Reflektion einer Realität liest. Nur was für eine Realität reflektiert Blauauge: eine verworrenen, durch Einbildung bestehende Wahrnehmung, verdrehte Sicht der Wirklichkeit oder passierte all dies wirklich so? Faszinierend, fesselnd und außergewöhnlich ....