Ein Buch wie ein Strudel

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fireblade Avatar

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Nein, nicht wie einer mit Äpfeln und Vanillesoße, sondern wie ein Wasserstrudel, der einen nicht mehr los läßt, aus dem es kein Entrinnengibt und der einen unweigerlich in die Tiefe hinabzieht.

B.B., oder Blauauge, die Hauptfigur des Buches, ist schon von Kindesbeinen an "anders". Und das ändert sich auch im Lauf seines Lebens nicht. Inzwischen ist er zweiundvierzig, hasst seine Mutter und hinter seiner gewöhnlichen, unauffälligen Fassade kreisen all seine Gedanken um das Morden.

Mich hat die LP von Anfang an in ihren Bann gezogen. Ich war durch die Beschreibung von dem Kleinkind Blauauge hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination, zwischen "ich will gar nicht wissen, wie es in diesem Kopf aussieht und wozu dieser Mensch fähig ist" und Neugier.

Die Autorin gibt Stück für Stück von dem Ich-Erzähler Blauauge preis und streut dem Leser dabei doch nur immer neue Köder hin, da jedes bisschen, das man über B.B. oder auch über das Mädchen, das aussieht wie Rotkäppchen, oder die Verfolger seines Blogs, erfährt, nur neue Fragezeichen aufwirft. Die Erzählsprache ist flüssig und trotz der Gedankensprünge gut lesbar ohne banal oder einfach zu sein. Sie nimmt den Leser eben durch diese Sprunghaftigkeit mit in die Gedankengänge, zeigt anhand von Assozationen und starken Bildern, wie es im Kopf der Hauptfigur aussieht.

Für mich eine klare Sache: ich werde das Buch auf jeden Fall lesen.