anders

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tilman Avatar

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Nach Titeln wie Chocolate oder Fünf Viertel einer Orange wurde Joanne Harris berühmt und einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen. Sie ist immer für eine Überraschung gut und mit Das verbotene Haus veröffentlichte sie einen großartigen Thriller. Nun also Blaue Augen. Dieses Buch ist eine harte Nuss und war das erste von Joanne Harris, dass ich am liebsten weg gelegt hätte. Blauauge ist der Liebling seiner Mutter und lebt mit 42 Jahren immer noch bei ihr. Er schreibt einen Internetblock der sich großer Beliebtheit erfreut. Darin berichtet er von einem Mord, den er begangen hat. Die Community nimmt es begeistert auf, denn diese Geschichte ist großartig und sie wollen mehr davon. Was sie nicht wissen ist, der Mord ist wirklich passiert. Oder? Auf boesebuben.de sind seine Geschichten manchmal öffentlich und manchmal privat. Er gibt immer seine Stimmungslage mit an und welche Songs er gerade hört. Es gibt auch die Kommentare zu seinen Geschichten zu lesen. Zu Beginn des Buches fand ich diese Form furchtbar und es wirkte aufgesetzt und so, als ob Joanne Harris einfach dieses Medium unbedingt aufgreifen wollte. Weil ich die Autorin aber sonst sehr schätze, habe ich weiter gelesen. Jetzt bin ich froh, denn wenn man erst einmal drin ist in dem Buch, dann entfaltet sich ein Psychothriller der es in sich hat. Viele Überraschungen, viel schockierendes und tiefe Einblicke in das Leben von Blauauge. Kein einfaches Buch, denn Joanne Harris verlangt volle Konzentration und Aufmerksamkeit, aber wer sich in diese Welt einliest und dabei bleibt, bekommt etwas außergewöhnliches zurück.