Heiliger Nebel

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sissidack Avatar

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Vorab: ich habe die Serie "Heroes" gesehen und - nun ja - vom Hocker gehauen hat sie mich nicht. Deshalb war ich einigermaßen skeptisch, als ich das ebook zum Lesen erhielt.

Etwa 90 Seiten, also war schon quantitativ nicht allzu viel zu erwarten. Entsprechend kurz war die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte, ebenso sparsam ging der Autor mit der gesamten Handlung um. Kurz und knackig wird das Geschehen um Pater Mauricio, Simon und die anderen "Evos" geschildert.
Einige Menschen haben sich weiterentwickelt, haben Fähigkeiten, die sie von den "Normalos" abheben. Und wie die Menschheit nun einmal so mit den "Anderen" ist, sie werden ausgegrenzt, man sieht sie als Gefahr an, man zwingt sie, sich registrieren zu lassen. Wer sich nicht freiwillig bei den Behörden meldet, wird gnadenlos verfolgt.

Pater Mauricio willl denen, die sich nicht freiwillig den Behörden stellen, eine Alternative bieten. Diese Alternative heißt Kanada, eine kleine Stadt in Kanada. Aber wie die Evos dorthin bringen? Also heißt es: Hilfe suchen! Helfen können nur andere Evos, die es zu finden und auf die Seite des Guten zu bringen gilt. Und weil das Ganze noch nicht schwierig genug ist, muss Pater Mauricio auch noch verheimlichen, dass er ja selbst ein Evo ist, einer nämlich, der sich in Nebel verwandeln kann. Praktisch, so wird man nicht gesehen - außer die Sonne scheint direkt auf ihn drauf - sieht und hört dafür aber alles andere. Wirklich praktisch!

Trotz dieses Pluspunktes an Evo-Fähigkeit hat Pater Mauricio so seine Probleme mit seinem Vorhaben und als größtes Problem entwickelt sich der Junge Simon.

Wie schon gesagt hält sich der Autor nicht mit Überflüssigem auf. Kurz, knackig und leicht verständlich - mit Ausnahme der handvoll spanischer Begriffe, die eingeworfen werden, sich aber aus dem Kontext "erraten" lassen - geschrieben erhält der Leser einen kurzen Einblick in ein Stück Evo-Leben.

Ich habe das ebook gerne gelesen, ob ich mir allerdings ein Buch mit nur knapp 90 Seiten auch tatsächlich kaufen würde, weiß ich nicht. Ich bevorzuge Romane, in die ich mich in Ruhe einlesen kann. Hier war die Erzählung schon zu Ende, bevor sie richtig angefangen hatte.

Kurzweilig, aber eben zu kurz für ein wirkliches Lesevergnügen.