Flop

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
terii Avatar

Von

Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr, seit sie durch die Spartaner - mächtige Unsterbliche - verändert wurde. Seit dem gibt es verschiedene Häuser, die ums Überleben kämpfen. Ihre Sprösslinge werden an einer Schule gedrillt.

Davon träumt die Waise Alexis nicht einmal. Sie ist nur eine obdachlose Schülerin - bis bei einem Test offenbart wird, dass auch in ihr göttliches Blut steckt. An der spartanischen Militärakademie wird sie von den (Fast-)Generälen Patro und Achilles ausgebildet, die nicht viel von ihrem schwächlichen Mentee halten. 
Und dann ist da noch ein Monster in den Schatten, welches ein Auge auf Alexis geworfen hat …


Alles, was man über die griechische Mythologie weiß, sollte man am besten bei „Blood of Hercules“ vergessen. Auch wenn es schon immer Mythen gab, die sich widersprachen, so ist alles, was in Blood of Hercules vorkommt, anders - und doch gibt es mythologische Elemente, wie das Hades und Persephone ein Paar sind oder Zeus ein Quasi-Anführer ist. Mein Wissen über Mythologie hat mich nur verwirrt. Dann gibt es noch so Elemente wie „Wesen“, von denen ich dachte, dass sie wie Tierwesen sind, nur um herauszufinden, dass sie sich vermehren können und zum Beispiel Persephone Halb-Wesen ist. Aber was sind diese Wesen? Wie unterscheiden sie sich von den Spartanern, wenn sie Unsterbliche sind?

Alexis ist eine Protagonistin, die mich an die Bücher meiner Jugend erinnert - und das meinte ich leider nicht positiv. Ihr ist alles erdenklich schlechte auf der Welt passiert: Sie ist eine Waise, ihre Pflegeeltern haben sie misshandelt, weshalb sie (neben unzähligen Narben) auf einem Ohr taub und auf einem Auge blind ist, sie ist obdachlos, sie stottert und wird in der Schule für ihr Aussehen und Verhalten gemobbt.

Sie sagt, dass sie für Carl Gauß (ja, den Carl Gauß der Gaußschen Glockenkurve, der im 19. Jahrhundert verstorben ist) keusch bleiben will, sabbert dann aber gleich jedem Mann nach und würde sie am liebsten nackt sehen.

Im Prinzip will jeder sie beschützen - sie ist sehr klug, nur sozial gebrandmarkt durch ihre Pflegeeltern. Ich sag es ehrlich: Alexis hat zu keinem der männlichen Protagonisten eine Verbundenheit und die Zuneigung zu ihr verstehe ich auch nicht. Die männlichen Protas sind alle 15+ Jahre älter und auch das hat einen herben Beigeschmack hinterlassen. Unsterblichkeit hin oder her. Alexis hat keinerlei Erfahrung im romantischen und sexuellen und diese Männer stürzen sich dann regelrecht auf sie. Geschrieben wurde Alexis auch mehr wie eine 15-jährige im Hormonrausch und keine reife 19-jährige.

Ich sage es selten, aber „Blood of Hercules“ ist ein Buch, das mich enttäuscht hat. Für Dark Romantasy ist es viel zu überspitzt und jugendlich witzig, besitzt überzeichnete Charaktere, nur um im nächsten Moment brutal und dunkel zu werden.