Ein Expedient erzählt

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marapaya Avatar

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Der Begriff Expedieren als Synonym für Auftragsmorden ist mir tatsächlich neu, aber Olav ist wahrscheinlich der Ansicht, dass man eben auch einen Menschen vom Leben in den Tod überführen kann und daher ergibt expedieren in seinen Augen einen Sinn. Das ist ein komischer Kauz, dieser Expedient, der sich nicht als Zuhälter, Drogendealer oder Bankräuber eignet, wohl aber Menschen um die Ecke bringt. Wobei ihm der neue Auftrag einiges abverlangt, die Zielperson ist die bildschöne Frau des Chefs und bei Frauen wird Olav erst recht schwach. Es scheint mir ein ganz origineller Ansatz, der neue Roman von Jo Nesbø. Er lässt zur Abwechslung mal den Mörder erzählen, enthüllt scheinbar die Abgründe, die in einer solchen Figur stecken müssen. Normale Menschen taugen nicht so gut als Aufräumer. Doch richtig fesseln konnten mich diese ersten 30 Seiten nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wissen will, ob und wie sich Olav in sein Opfer verknallt und wie er sein Tagwerk angeht. Denn sympathische Mörder verstören mich ein bisschen.