Was ist von Olay zu halten? Einerseits ermordet er im Auftrag von Hoffmann unliebsame Zeitgenossen, andererseits hat er einen unbestechlichen Blick für das Schöne, auch wenn es sich direkt neben einer Leiche befindet. Kontrovers; abgebrüht und gefühlvoll zugleich. Ungewollte Einsamkeit und Misstrauen gegenüber Menschen. Er lebt nicht wirklich, er agiert, ohne groß nachzudenken. Man hat Angst vor ihm und kann sich doch keinen besseren Beschützer vorstellen. Trotz seiner kriminellen Karriere wirkt er alles andere als weltfremd. Verwunderlich ist nur, dass ihm seinen Frauengeschichten bis jetzt noch nicht in Gefahr gebracht haben. Ich denke, diesmal wird es kein gutes Ende nehmen. Wenn es denn so sein sollte, bin ich sehr gespannt, ob ich diesen Ausgang als tragisch empfinde. Die Spannung steht der Offenheit und Schonungslosigkeit der Schilderungen etwas nach, ist aber der Güte des Krimis nicht abträglich.