Blood on Snow

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nataliegoodman Avatar

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Schnee fällt, es ist still. In diese friedliche Szenerie platzt gleich auf der ersten Seite der Auftragskiller Olav mit dem ersten, aber nicht letzten Mord im Thriller "Blood on Snow. Der Auftrag". Olav ist ein interessanter und widersprüchlicher Protagoinist: Er hält sich selbst für dumm, ist aber sehr belesen und streut immer wieder wie beiläufig interessante Fakten ein. Als Auftragsmörder ist er natürlich kein klassischer Sympathieträger, trotzdem zeigt er auch menschliche Regungen und hilft beispielsweise zwei Frauen, von denen er denkt, dass sie in Not sind. Die Ich-Perspektive, aus der das Buch geschrieben ist, passt hervorragend, um dem Leser einen Einblick in Olavs Psyche zu geben.

Jo Nesbos Stil, diese gekonnte Mischung aus Dramatik und immer wieder aufblitzendem Humor, gefällt mir sehr gut und ich habe das Buch förmlich verschlungen. Hatte es an zwei Abenden ausgelesen - bei 186 Seiten war das allerdings auch nicht allzu schwer. Der Thriller war so spannend, dass mir nicht mal aufgefallen ist, dass der Autor seinen Protagonisten - entgegen aller Tradition - am Anfang überhaupt nicht äußerlich beschreibt. Trotzdem hatte ich von Anfang an Bilder im Kopf. Eine physische Beschreibung von Olav liefert er im letzten Drittel - erst an dieser Stelle fiel mir auf, dass die bisher fehlte.