Eine Kurzgeschichte, deren Spannung sich langsam steigert

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castilleja Avatar

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Dies war mein erstes Buch von Nesbø und somit waren meine Erwartungen sicherlich Andere.
Die Geschichte wird aus Sicht von Auftragsmörder Olav erzählt, der in Oslo lebt. Er bezeichnet sich selbst als nicht sehr intelligent, könne keinen anderen Job machen, so eignet er sich zum Beispiel gar nicht als Fahrer eines Fluchtwagens, er leidet an Dyslexie, liebt aber wohl Bücher, unter Anderem Tierbücher und Les Misérables. Er erledigt seine Jobs für Hoffmann, für den er zu Beginn des Buches gerade einen Mord getätigt hat, wobei er lange über die Blutspuren im Schnee (Blood on snow, wie der Titel) und die unterschiedlichen Arten von Schnee schreibt. Sein Chef hat direkt den nächsten Job für ihn, ablehnen unmöglich. Olav soll die Frau seines Chefs umbringen. Er beobachtet sie erst von einem gegenüberliegenden Hotel, um ihren Tagesablauf kennen zu lernen. Und dann nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Zu Beginn des Buches dachte ich, dass mir der Schreibstil und auch die Geschichte selbst zu simpel und vorhersehbar sind. Nach Beendigung der Lektüre erkenne ich jedoch, dass diese "Vorarbeiten" für das mehrfach überraschende Ende eine Bedingung waren. Wenn man das Ganze als Kurzgeschichte nimmt, so ist diese dem Autor gut gelungen.
Nesbø und auch der Übersetzter beherrschen den Umgang mit der Sprache meisterhaft.
Allerdings bin ich doch eher ein Fan von klassischen Thrillern als von Kurzgeschichten.
Die geplante Verfilmung kann ich mir gut vorstellen und werde danach Ausschau halten.