Hatte mehr erwartet

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lealein1906 Avatar

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Von Jo Nesbo habe ich ja eigentlich schon viel Gutes gehört. „Blood on Snow. Der Auftrag“ war mein erstes Buch von ihm und leider muss ich sagen, dass es mich nicht wirklich überzeugt hat. Es geht um Olav, der als Profikiller arbeitet. Bei seinem neuen Auftrag soll er die Frau seines Chefs umbringen. Blöd nur, dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt. Jetzt kämpft er auf einmal gegen seinen eignen Boss und nimmt dafür auch die Dienste der rivalisierende Gruppe in Anspruch. Ob das gutgehen kann?
Die Hauptperson Olav ist irgendwie schwer zu fassen. Auf der einen Seite ist er der grausame Killer. Auf der anderen Seite lernen wir ihn als Menschen mit Gewissen kennen. Passt das wirklich zusammen? Hinzu kommt eine eher komische Vergangenheit von Olav, die nach und nach, aber nicht völlig erklärt wird. Wirklich identifizieren konnte ich mich nicht mit ihm.
Ich weiß, denke ich, was Nesbo wollte. Er wollte zeigen, dass Profikiller auch Gefühle haben. Leider verweichlicht die Story dadurch ziemlich. Also, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich sollte ein Thriller immer einen leichten Gruselfaktor haben. Dieses Buch hat in meinen Augen die Bezeichnung Thriller nicht verdient. Ich grusle mich eigentlich ziemlich schnell, aber bei dieser Geschichte habe ich noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Spannendere Bücher habe ich auch schon gelesen. Immerhin gibt es am Schluss eine überraschende Wendung.
Am Schreibstil habe ich wenig auszusetzen. Das Buch lässt sich gut lesen und ist ja auch nicht allzu lange. Ich hatte es an einem Abend durch. Aber nochmal lesen brauche ich es nicht zu lesen. Dafür hat es mich wirklich zu wenig gepackt.