Kurzweilige "Pulp"-Hommage

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Olav ist ein wahrer Verlierer in der Gesellschaft, er ist Außenseiter, hat mit niemandem wirklich etwas zu tun und sagt von sich selbst, dass er nicht viel kann.
Daher tut er das was er kann, er ist Auftragskiller.
Von seinem Boss bekommt er den Auftrag seine Frau, die er einer Affäre verdächtigt, zu töten.
Als Olav beim Ausspähen tatsächlich die Frau und den heimlichen Partner sieht überschlagen sich die Ereignisse.

Was einem natürlich auffällt ist die doch relativ moderate Seitenzahl von unter 190 Seiten, wie ich finde ist das kein Wort zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Denn ich fühlte mich durch das rasante Tempo bestens unterhalten bis zum Ende.

Dabei erinnerte es mich sehr an Pulp oder auch Groschenromane.
Außer über Olav erfährt man über die anderen Charaktere nicht allzu viel, die Handlung zielt nach der Einleitung geradezu auf ein unausweichliches Ende, das Tempo ist wie erwähnt hoch und es gibt kein links oder rechts, sondern eine geradlinige Handlung, die spannend vorangetrieben und mit einzelnen Gewaltspitzen geschmückt wird.
Dazu eine düstere Stimmung, eigentlich ist im gesamten Buch kaum ein Charakter sympathisch, nein eigentlich ist grade selbst der Ich-Erzähler (also Olav) so gar nicht womit man sich anfreunden mag.

Letztendlich ist die Geschichte eigentlich gar nicht großartig, vielleicht nicht mal grade originell, aber es ist eben rund und hat mich daher besser unterhalten als z.B. „Der Sohn“, das ich eher mittelmäßig fand.

Mit dem Bewusstsein, dass ich das Buch an einem entspannten Nachmittag locker durchlesen konnte, brachte mich aber dann doch dazu zu überlegen, ob ich trotz toller Unterhaltung, nicht doch etwas enttäuscht von dem Umfang bin.
Denn es ist ja wie eine Hommage an den Groschenroman, kostet aber natürlich mehr, ich ziehe also einen Stern ab.