actionreicher dystopischer Entwicklungsroman

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sommerkindt Avatar

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Kaum wurde ein wirksames Pestizid gegen das schwarze Gras gefunden bricht die nächste Katastrophe über das Ökosystem der Erde herein. In einen erneuten Regen regnet es diesmal Eier, die sich in rasanter Entwicklung weiterentwickeln. Seth, Petra und Anaya werden zusammen mit anderen kryptogenen Jugendlichen in einen Bunker gesperrt. Ein außer Kontrolle geratener Dr. Ritter und weitere Wissenschaftler foltern und experimentieren an den Jugendlichen herum ohne auf Moral und Ethik zu achten. Als Petra im besten Willen sich verplappert und den Wissenschaftlern erzählt das die Hybriden sich mittels Telepathie unterhalten können und Anaya zu einer Außerirdischen Kontakt hat, dreht Ritter vollkommen durch und will Seth am Gehirn herumschnippeln. Als die Hybriden bemerken in welcher Gefahr sie stecken hecken sie einen Fluchtplan aus, um aus dem Bunker zu fliehen. Vollkommen unerwartet kommt Hilfe vom Militär. So können fast alle Hybriden gerettet werden. Nur Seth und weitere fliegende Hybride und andere Hybride schaffen es nicht mehr zu den Helikoptern fliehen zu Fuß. Die geretteten Hybriden werden auf eine Militärbasis in Sicherheit gebracht. Doch ihre Sicherheit währt nicht lange denn die fremden Lebensformen breiten sich weiter aus und beginnen die Basis zu attackieren.

Der Autor schafft es in einen packenden und fesselnden Schreibstil den Leser von der ersten bis zu letzten Seiten in seinen Bann zu ziehen.

Durch immer neue Handlungsstränge und überraschende Wendungen treibt der Autor die Handlung voran. Dabei geht er nicht nur auf die Ausgrenzung der Kryptogenen Jugendlichen ein, sondern auch auf deren Entmenschlichung, da diese zeitweise nur wie Nummern behandelt werden. Daraus resultieren auch die ethisch und moralisch höchst verwerflichen Experimente an Jugendlichen, die sich gegen die Prozeduren kaum wehren können. Besonders geht er jedoch auf Eingriffe in das Ökosystem der Erde ein. Die außerirdischen Pflanzen und Insekten und Tiere werden so gut beschrieben, das man sie förmlich vor Augen hat. Aber auch den Umgang mit Pestiziden und Herbiziden, der zwar gerechtfertigt ist, jedoch ein Maß erreicht, das höchst bedenklich ist widmet sich der Autor. Er bedient sich vieler gängigen Klischees, die aber alle durchweg durchaus im Bereich des Möglichen liegen.

Die Hauptfiguren Seth, Anaya und Petra werden gut beschrieben und haben alle eine gute charakterliche Tiefe. Dadurch das die drei zwar alle Kryptogene sind, sich jedoch wesentlich voneinander unterscheiden treten die vorprogrammierten Konflikte bald zu Tage. Seth ein Fliegender, der Flügel entwickelt hat und mit Schallwellen nicht nur Menschen und Tiere schwer verletzen kann sondern auch töten, gehört wohl zu den gefährlichsten, dabei will er doch eigentlich nur eine Familie, zu der er gehört und nicht nur hin und her geschoben wird. Petra, ist die Figur die mich ehrlich gesagt am meisten genervt hat. Gut ihre Mutter ist Polizistin und Petra verhält sich ihrer Sozialisation entsprechend. Nur leider bringt sie durch ihre Petzerei nicht nur ihre besten Freunde sondern auch alle anderen Kryptogenen Jugendlichen in ernste Gefahr. Anaya ist mir zwar sympathisch, aber ist auch ihr Verhalten nicht ganz so unproblematisch, denn auch sie bringt durch den anhaltenden Kontakt zu den Außerirdischen quasi die ganze Menschheit in Gefahr. Also im Prinzip eine Gruppe von Teenagern, die in einer chaotischen Welt ganz schnell erwachsen werden müssen und das ist dem Autor wirklich sehr gut gelungen herüber zu bringen.

Das Cover reiht sich problemlos in die Reihe ein und passt zum Roman.

Fazit: Eine richtig toller dystopischer Entwicklungsroman, der nicht nur Moral und Ethik sondern auch Umweltschutz und Außerirdische und soziale Ausgrenzung behandelt. Sowohl Handlung als auch Figuren sind gut ausgearbeitet. Es wird einen nicht langweilig, da immerzu etwas passiert und man das Buch gar nicht aus der Hand legen will. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.