Was uns (un-)menschlich macht

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rosecarie Avatar

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Endlich konnte gegen diese zerstörerischen Alienpflanzen ein Herbizid hergestellt werden. Aber die Menschen können sich nur kurz in Sicherheit wiegen, da fängt es schon wieder an, merkwürdige Dinge zu regnen. Dieses Mal sind es keine Pflanzensamen. Was ist es dann? Eier? Larven? Eins ist klar, der Horror aus dem Weltall ist noch nicht überstanden...

Die Welt ist noch immer voller Monsterpflanzen, denn es kann einfach noch nicht genügend Vernichtungsmittel hergestellt werden. Zuerst wurde die Erde mit fremder Flora ausgestatte und jetzt folgt Fauna. Überall beginnen gruselige Insekten zu schlüpfen und die Menschen anzugreifen. Das scheint eindeutig eine Vorbereitung auf eine Invasion zu sein.

Anaya, Petra und Seth haben herausgefunden, dass sie nur zur Hälfte menschlich sind. Man kann es jetzt ganz deutlich sehen, sie entwickeln sich immer weiter, aber alle unterschiedlich. Und die kanadische Staatsgewalt weiß es jetzt auch. Sie stufen sie als Gefährdung ein. Sie werden weggesperrt mit weiteren jugendlichen Hybriden, die so sind, wie sie. Das Militär will sie testen, macht Experimente und langsam bekommt man das Gefühl, dass sie sie selbst als Waffe einsetzen wollen. Wer sind in dieser Geschichte eigentlich die wahren Monster? Alle haben Angst, keiner weiß mehr, wie man sich richtig verhalten soll, Verrat und Misstrauen findet sich jetzt an allen Ecken. Sogar unter unseren drei Freund:innen.

Ich fand es echt schlimm, wie die Kinder dort behandelt wurden... Sie haben ihnen ihre Menschlichkeit einfach abgesprochen und ihnen im selben Zug ihre Menschenrechte genommen... Das war teilweise echt brutal.

Die Geschichte entwickelte sich in eine unerwartete Richtung. Irgendwie war es plötzlich „wir gegen den Rest der Welt“. Dann wird auch noch entdeckt, dass die Jugendlichen Sender/Empfänger in ihren Köpfen eingepflanzt bekommen haben. Können sie Signale senden und empfangen? Von wem, an wen? Was bedeuten die kryptischen Botschaften? Steht nun wirklich eine Invasion bevor?

Es ergibt sich eine interessante Entwicklung sowohl von den Kräften als auch den Charaktern der Figuren. Die entwickeln sich zusammen mit ihren Fähigkeiten in die eine oder andere Richtung. Das hat einfach eine interessante Dynamik zwischen den verschiedenen Hybriden geschaffen.

Die Alien-DNS schien bei manchen die Oberhand zu gewinnen, aber macht es sie dann zu Verbündeten der Aliens oder überhaupt zu Feinden? Ich denke eher, dass die unmenschliche Behandlung sie zu Feinden der Menschen machen könnte, aber nicht ihre DNS.

Die Figuren waren alle etwas eigen. Besonders Esta war mir suspekt. Sie hatte plötzlich sehr radikale und engstirnige Ansichten... Und Seth hat sich im Vergleich zum ersten Buch in eine Richtung entwickelt, die ich nicht mochte. Es passte aber richtig gut zur Geschichte. Es brachte eine spannende Dynamik rein. Und Petra ist mir irgendwann nur noch auf die Nerven gegangen. Alte Petze.

Insgesamt eine schöne Fortsetzung. Man merkt schon, dass es ein „Horrorbuch“ für jüngere Leser:innen ist, aber das hat den Lesespaß nicht gebremst. Das Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, der mich neugierig auf Band 3 zurückließ.