Nicht, was ich erwartet hatte

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fuddelknuddel Avatar

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Dass ich mich in einem Buch so getäuscht habe, liegt schon etwas länger zurück. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich vermutet, es handele sich hier um drei Jugendliche, die durch das Gras ihre schlimmen Allergien besiegen und dann wiederum ihrerseits das Gras besiegen. Ich nahm an, sie fänden zu ihrer alten Form zurück, zu ihrer alten Kondition, ihrer alten Gesundheit und dass sie mithilfe eines cleveren Plans oder zumindest einer großen Portion Glück das Gestrüpp besiegen. Alles ganz normal, soweit dieses Killergras eben normal ist.
Weit gefehlt.
Im letzten Drittel driftete die Handlung zusehens ins abstruse und übernatürliche ab, sie entfernte sich immer mehr von dem, was ich erwartet oder auch mir erhofft hatte. Hätte ich vorher gewusst, welche Richtung dieses Buch einschlägt, hätte ich mir das mit dem Lesen noch einmal überlegt.

Eigentlich mochte ich das große Ganze. Die drei Protagonisten Seth, Anaya und Petra sind vom Charakter her sehr unterschiedlich und ergänzen sich perfekt, der Leser bekommt durch Perspektivwechsel immer wieder die Möglichkeit, jedem in den Kopf zu gucken und an allen Gedanken und Gefühlen realistisch teilhaben zu können.
Auch der Schreibstil gefiel mir, es entstand schnell ein stetiger Lesefluss und an vielen Stellen hat die Handlung eine fesselnde Rasanz, der man sich nicht entziehen kann. Ich kam wirklich schnell voran und hatte das Buch nahezu in einem Rutsch beendet, doch die Entwicklungen, die sich im späteren Verlauf offenbaren, haben mir so gar nicht gefallen, was meiner Begeisterung doch ordentlich Abbruch tut.

Dazu kommt auch noch, dass ich annahm, einen Einzelband zu lesen. Diese Annahme wurde dann durch den Cliffhanger am Ende gründlich zerstört und ich war echt verärgert, dass der Verlag es mal wieder nicht geschafft hat, einen Reihenauftakt als einen solchen zu kennzeichnen. Auch das hätte meine Entscheidung, ob und wann ich das Buch lese, maßgeblich beeinflusst.

Mein Fazit:
Das Ende und den Weg dahin fand ich schrecklich, aber ich mochte die Spannung und die Rasanz, den Schreibstil und die Erzählweise. Es gibt von mir 3 von 5 Sternen, aber da wäre deutlich mehr drin gewesen.