Von Schlangen, Grillen und dem Tod des Planeten...

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an_der_see Avatar

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Cat und Todd sind miteinander verlobt und leben in einem Strandhaus in Florida, das ehemals Todds Mutter gehörte, die jedoch vor drei Monaten verstarb. Von sich aus hätten sie sich dieses Strandhaus nicht leisten können. Was sich Cat aber glaubt leisten zu können ist Willie, eine Tigerphyton, die sie eines nachmittags, während Todd mit seinem Tesla zur Inspektion ist, spontan kauft, ohne jemals vorher darüber nachgedacht zu haben, wie es wäre eine Schlange zu besitzen. Es soll eine Überraschung für Todd werden. Der ist alles andere als angetan von der Idee, eine Schlange zu beherbergen, lässt sich dennoch Cat zu liebe auf dieses Abenteuer ein.
Doch schon nach Willies erster Nacht in seinem neuen zu Hause, ist er aus seinem Terrarium verschwunden.
Cats Bruder Cooper ist Biologie und kennt für sich nur ein Thema: der Tod des Planeten. Auf Coopers Initiative und Drängen kauft seine Mutter Ottilie einen Brutapparat für Grillen, um sich in Zukunft von Grillen ernähren zu können und somit einen Beitrag zur Rettung des Planeten zu leisten. Ihr Mann Frank nimmt diese Entwicklung mit Gelassenheit. Ottilie findet diese neue Herausforderung in ihrem Leben ähnlich spannend, wie sie jedes neues Projekt findet. Sie und ihr Mann sind sich zwar bewusst, dass jeder seinen Beitrag zur Rettung des Planeten leisten muss, haben aber in ihrem eigenen Leben kaum etwas verändert. Sehr zum Verdruss ihres Sohnes.
T.C. Boyles Bücher gehören für mich zu den besten, die es gibt, ein jedes verspricht Spannung, Aufklärung, Unterhaltung, jedes in seiner ganz eigenen typischen Art T.C. Boyles geschrieben. Ich brauche bei seinen Büchern keine Anlaufphase, ich lese die ersten Sätze und bin mitten drin in der Story. Genauso ist es mir bei der Leseprobe von „Blue Skies“ auch ergangen. Die Protagonisten treten auf, sind da, als wären sie es schon immer gewesen. Das Außen und Innen wird dargestellt, ohne ein zu viel oder zu wenig. Nur alleine die Szene in dem Schlangenladen, so eindringlich und detailliert beschrieben, das ich vermute, in einer der nächsten Nächte von Schlangen zu träumen. Genauso die Szene in der Ottilie den Brutapparat für Grillen aufstellt und in Benutzung nimmt, man fühlt sich als sei man Ottilie und gleichzeitig eine der Grillen. Dann die Dialoge in diesem Roman, kurz, knackig, mitteilsam und sehr relevant. Es gibt in den Büchern von T.C. Boyle keine Längen oder Stellen die irgendwie langweilig sind, ein jedes Buch von ihm finde ich vereinnahmend. So haben mich auch die ersten Seiten von „Blue Skies“ vereinnahmt und ich würde sehr gerne erfahren, wo Willie abgeblieben ist, wie sich die Beziehung zwischen Cat und Todd weiter entwickelt, wie ihr Leben durch die Umstände verändert wird, wie sehr sie Verständnis für Veränderungen in ihrem Leben mitbringen. Ebenso sehr interessiert mich, wie sich Ottilies und Franks Leben entwickeln wird, wie sehr wird Cooper auf seine Eltern Einfluss nehmen können, wie sehr werden sie gewillt sein gegen das Sterben des Planeten zu arbeiten? Und nicht zuletzt ist die Spannung sehr groß vor den Katastrophen die T.C. Boyle in „Blue Skies“ entwickeln wird, wie groß wird die dargestellte Dynamik sein? Ich bin nahezu aufgeregt und hibbelig „Blue Skies“ weiterlesen zu können, denn fange ich einmal einen Roman von T.C. Boyle an, dann plane ich am besten viel ununterbrochene Lesezeit ein, denn aus der Erfahrung weiß ich, dass ich ihn nur schwer aus der Hand legen kann. Es wäre mir eine sehr große Freude, wenn ich „Blue Skies“ vorablesen könnte, um schon sehr bald tief in die von T.C. Boyle erschaffene Welt eintauchen zu können.