Ein modernes Märchen

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frieda-anna Avatar

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Giza, die Hauptperson aus Vanessa da Matas Roman "Die Blumentochter", erzählt aus ihrer Perspektive, wie sie das Zusammenleben mit Ihren Tanten, Florinda und Margarida, bei denen sie aufgewachsen ist, empfindet. Sie kümmert sich um den prachtvollen Garten, der zum Anwesen der Tanten gehört und liefert die dort wachsenden Blumen an Kunden in der ganzen Stadt aus. Dabei erfährt sie von den heimlichen Wünschen und Seitensprüngen der Stadtbewohner.
Sie lebt sehr abgeschieden, hat keine Kontakte oder Freunde und fühlt eine Abneigung seitens der Menschen gegenüber ihrer Person, kann aber nicht sagen, warum das so ist. Über ihre Herkunft weiß sie nichts und auf Fragen diesbezüglich reagieren die Tanten nicht, weichen aus oder sind sehr ungehalten mit Giza. An ihrem 18. Geburtstag lernt sie Tito kennen und verliebt sich in ihn. Doch ihre Tanten verhindern die Beziehung und er scheint außerdem schon vergeben zu sein, was ein großer Schock für Giza ist. Die Tanten behandeln sie seitdem schlecht, wollen sie klein halten und möchten, dass sie unscheinbar bleibt.
Doch Giza ist eine intelligente junge Frau, die die Dinge nicht auf sich beruhen lässt und mehr über ihre Herkunft erfahren möchte. Sie schleicht sich in das verbotene Viertel der Stadt und lüftet nach und nach die Geheimnisse, die sie umgeben.
Gizas Geschichte ist sehr phantasievoll verfasst. Es gibt, besonders in der Mitte des Buches, viele märchenhafte Elemente, die mir persönlich zu viel des Guten waren und mir nicht so zusagten. Die Theatralik in Sprache und Handlung hat mich eher von der Geschichte distanziert. Phantasie und Realität waren für meinen Geschmack zu eng miteinander verwoben und ich hatte aufgrund des Klappentextes eine andere Handlung erwartet.
Die Autorin hat sehr viel Herzblut in Sprache und Hintergrund der Idee gestrickt und ihre Figuren bunt erscheinen lassen. Trotzdem hat mich das Buch leider nicht überzeugen können.