Ein verstörender und tendenziell schwacher Thriller!

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buchstabenpoesie Avatar

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*Beschreibung*
Die geschilderten Fälle gehen recht schnell von statten und auch die Minderjährigen lernt man in diesem Buch nicht wirklich kennen. Stattdessen legt Veit Etzold einen großen Fokus auf die Ermittlungsarbeiten. Im Vordergrund stehen hierbei weniger die Taten an sich. Es werden einige andere Täter in diesem Buch erwähnt und ihre Taten genauer geschildert. Natürlich immer mit dem Gedanken, dass die Ermittler sich dem Blutgott nähern. Für meinen Geschmack war das allerdings etwas zu viel Gerede, so dass die Handlung nie richtig auf den Punkt gekommen ist.
Generell fand ich auch das Buch etwas zu schnelllebig. Wie bereits erwähnt hat man die Minderjährigen Täter nie wirklich kennengelernt und auch nur ein einziges Mal das Vorgehen des Blutgottes, wie er sich einem der Täter nähert. Ich fand das ehrlich gesagt schade, denn das sind bei mir die Momente, in denen viel Nervenkitzel entsteht. Neben der Kontaktaufnahme mit Noah gab es noch den Moment, in dem Ralle in das Haus eindringt und Marie sich als Killern ausgibt. Auch das Ende hat mir wirklich gepackt und hat mich erschreckt und neugierig gemacht. Leider gab es für mich ansonsten eher weniger Spannungsmomente.
Des Weiteren ist für mich die Frage offen geblieben, was ein Neutrum ist. Dies konnte ich mir erst einigermaßen erschließen, nachdem ich den Begriff bei Google eingegeben habe. Mag sein, dass ich das evtl. überlesen habe.
Nun zu den Charakteren, was soll ich sagen. Irgendwie konnte ich zu keinem der Protagonisten eine Bindung aufbauen oder Sympathie herstellen. Vermutlich lag das daran, dass man über keinen der Ermittler, Täter oder Opfer etwas genauer in Erfahrung bringen konnte, was die privaten Angelegenheiten, Gedanken und Gefühle anbelangt. Immer mal wieder sind kleine Details eingeflossen (z.B. dass sich jemand wegdreht, dass man immer wieder an die Tat denken muss usw.), aber keine größeren Informationen zu den Gedanken oder Handlungen, welche die Charaktere näher dargestellt hätten. Zudem stellt sich mir bei diesem Buch auch die Frage, weshalb es noch als „Clara-Vidalis-Thriller“ deklariert wird, wenn Clara hierin gar keine so große Rolle spielt. MacDeath, als Claras Ehepartner, nimmt eine etwas größere Rolle ein. Er ist der Profiler. Damit kommt ihm eine entscheidende und vor allem auch interessante Rolle zu. Auch diese wird für meinen Geschmack nicht so richtig ausgefüllt. Vor allem wenn ich die Rolle des Profilers mit anderen Büchern vergleiche, in denen die Profiler eine Rolle spielen.
Die geschilderten Taten fand ich allerdings super! Hier wurde sehr detailgetreu geschildert, wie die Opfer zugerichtet wurden. Sehr schockierend, aber dennoch passend für einen Thriller! Super!
Ein Kompliment möchte ich allerdings noch für das Cover aussprechen. Der Verlag hat hier wirklich großartige Arbeit geleistet. Ich mag dieses erhabene Gefühle des Covers und finde auch das Symbol vorne auf dem Cover passend, denn darum geht es in diesem Buch ja.

*Fazit*
Insgesamt ein verstörender Thriller, in welchem teilweise auf blutrünstige Art und Weise geschildert wird, wie die Opfer aufgefunden wurden und wie die Täter vorgegangen sind. Stellenweise wird auch die Realität nicht außer Acht gelassen und immer wieder wahre Fälle geschildert, was das Buch sehr interessant macht. Von mir gibt es *3,5 Sterne*, da mir die Idee des Buches gut gefallen hat, es allerdings an der Umsetzung gehapert hat.