Nichts für zarte Gemüter!

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stefan_c Avatar

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Das Cover ist in einem Grauton gehalten und wird durch den in Großbuchstaben gehaltenen Titel „BLUTGOTT“ und einem aus Blut gemalten Zeichen dominiert.

Im Prolog werden wir Zeuge wie eine gelangweilte Lehrerin bzw. wie eine Lehrerin ohne besondere Ambitionen eine sechste Klasse unterrichtet. Die Schüler sind gelangweilt, antriebslos und antworten nur nach mehrmaliger Aufforderung auf die Frage: Welche Fähigkeit hättet ihr gern? Die meisten Antworten sind wie für Kinder in diesem Alter zu erwarten, nur Tim sticht mit seiner aus Antwort aus dem Einerlei hervor: „Ich hätte gern eine Klinge statt einer Zunge. Es ist doch ganz einfach, ich möchte die Menschen schmecken, während ich sie zerschneide.“

Im Hauptteil streift eine Horde Kinder durch einen fahrenden und recht leeren Zug. Auf der Suche nach einem Opfer. In einem Abteil stoßen sie auf die 19-jährige Mia, die auf dem weg von Dortmund nach Frankfurt ist. In Höhe siegen entdeckt ein Bahnmitarbeiter das Massaker an Mia im Zugabteil, stoppt den Zug und informiert die Bundespolizeidirektion Dortmund/Hagen.
Henning Lang von der Bundespolizeidirektion Dortmund/Hagen ist von Anfang an klar, dass es sich hier um mehr um ein Tötungsdelikt handelt und informiert das BKA über die vorgefundene Bluttat und der in die Haut des Opfers eingeritzten Symbole.
Zusammen mit Martin Friedrich, dem Leiter für operative Fallanalyse, nimmt Clara Vidalis vom LKA die Ermittlungen auf. Sie steht vor einer großen Herausforderung, zumal weiter Morde durch Kinder geschehen.

Im weiteren Verlauf kommt es zu weiteren Taten von Jugendlichen, die alle unter 14 Jahre alt sind und damit nicht wirklich strafmündig sind.
Hinter all diesen Morden steht BG666, der seine Täter über das Dark Net (der illegalen Ebene des Internet) mit den Kindern kommuniziert und sie auf geschickte Art und für seine Zwecke instrumentalisiert. Es fällt ihm nicht schwer die Schwächen der Kinder, ihre Antriebslosigkeit und Suche nach Bestätigung für sich und seine Pläne zu nutzen.
Das Team um Mr. Death und Clara Vitalis versucht dem Blutgott mit Hilfe seiner eigenen Plattform auf die Schliche zu kommen.

Fazit:
Veit Etzold versteht es auch in seinem neuen Buch von Anfang an Spannung aufzubauen und bis zum Schluss zu halten. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, aber auch sehr direkt und detailliert in seiner Beschreibung der Opfer und der Tatorte. Auch wenn zwischen verschieden Schauplätzen und Protagonisten gewechselt wird, so bleiben die einzelnen Abschnitte überschaubar.
Gut gefallen hat mir das Eingehen auf die Polizeiarbeit und das Aufzeigen der Aspekte des Dark Web bzw. Internets.
Der Schluss des Buches lässt alles offen, das Finale Ende kommt etwas zu schnell und für mich nicht unbedingt schlüssig daher. Hier hätte ich noch etwas mehr Spannung, mehr Handlung erwartet.
Angefügt ist noch eine recht umfangreiche Leseprobe eines anderen Buches von Veit Etzold und suggeriert am unvorhersehbaren Ende weitere Seiten mit und von Bluttgott.
Auch wenn jedes der Bücher für sich abgeschlossen ist, schadet es nicht die zwei vorhergehenden Bücher des Autors gelesen zu haben.