Carter mit Längen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
doppelgaenger Avatar

Von

In Band 11 um Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia der Einheit ‚UV‘, die sich mit extrem brutalen Verbrechen beschäftigt, geht es um eine Diebin, die versehentlich ein Buch mit Skizzen und Fotos von Morden mitgehen lässt. Dieses Buch gelangt zur UV-Einheit. Die Diebin wird schnell ausfindig gemacht – und schwebt in Gefahr, denn der Täter hätte gern sein Buch zurück.
Die ersten 100 Seiten sind für einen Carter wirklich zäh. Die Idee, dass der senile Killer zur Erinnerung seine Taten aufschreibt, ist irgendwie weit hergeholt. Hunter ist in einer überheblichen Lehrerrolle, der natürlich alles besser weiß als sein Partner. Dies ist mir schon in vorherigen Bänden aufgefallen, in diesem ist es aber anstrengend geworden.
Hat man die ersten Längen geschafft, wird es gewaltiger, da man nun mehr über das Buch erfährt. Es ist natürlich geschickt gemacht, dass der Leser erst nach und nach weitere Teile des ‚Buches‘ präsentiert bekommt, um ihn/sie so bei der Stange zu halten. Insgesamt war mir aber das auch ein bisschen wenig.
Angela finde ich als Charakter nicht kohärent. Sie verhält sich so, wie es gerade in die Story passte und der Autor es brauchte. Alles eher konstruiert und wenig überzeugend, was sehr schade ist.
Der Showdown ist ziemlich an den Haaren herbei gezogen, aber das kennt man ja bereits.
Fazit: Als echter Fan natürlich ein Muss, aber ich habe bereits bessere Carter-Thriller gelesen. Wer über Längen und konstruierte Charaktere und Handlungen hinweg sehen kann, hat hier ein spannendes, aber weniger blutiges Buch.