Das Tagebuch des Todes

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schnukilein1904 Avatar

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Meine Vorfreude auf diesen Thriller war riesengroß, denn ich liebe die Bücher von Chris Carter. Sie sind in Sachen Schreibstil und Spannung nicht zu übertreffen. Schon der Klappentext klangt sehr vielversprechend und spannend. Das Buch beginnt auch sehr fulminant, als Taschendiebin Angela dem Mörder seine Ledertasche klaut, nicht, weil sie es von Anfang darauf abgesehen hatte, sondern einfach nur dem Umstand geschuldet, dass der sich einem anderen Gast unmöglich verhalten hatte. Doch als sie gesehen hat, was in der Tasche ist – und zwar ein Tagebuch des Todes – hat sie es gleich dem LAPD geschickt. Die Ermittler um Robert Hunter und Carlos Garcia wissen sofort mit was sie es zu tun haben und nehmen die Ermittlungsarbeit auf.
Nach den ersten paar Seiten bzw. der Einleitung in das Buch, ging es auch sehr gut weiter, als Hunter und Garcia die Ermittlungsarbeit aufnehmen, die so in den letzten Büchern kaum oder nur wenig vorkam. Sie sind sogar selbst zur ersten Leiche rausgefahren und haben angefangen zu graben, da sie nicht wussten, ob das Buch wirklich echt war. Auch im weiteren Verlauf ist es schön zu sehen wie sie selbst Zeugenbefragungen machen und dadurch auf Angela, die Taschendiebin, gestoßen sind. Wie sie dann gemeinsam zur Bar gehen und Nachforschungen anstellen, fand ich echt überzeugen und war mal etwas ganz anders. Das der Mörder brutal ist und dass es mit dem Tagebuch wieder eine neue Idee von Chris Carter ist, steht hier außer Frage, doch ab ca. der Hälfte des Buches hat die Spannung irgendwie etwas abgeflaut, denn das Tagebuch, in dem der Mörder seine Morde bis ins kleinste Detail beschreibt, ist komplett in den Hintergrund geraten. Man hat nie erfahren, was mit den anderen Opfern passiert ist. Es wurde im Tagebuch zwar kurz weitergelesen, aber man hat nichts mehr über die Opfer erfahren. Oder wieso wurde nicht überprüft, ob es die Opfer wirklich gibt? Man hätte nicht alle überprüfen müssen, doch zumindest noch ein oder zwei, das hätte die Spannung gesteigert. Es ging danach nur noch um Angela und den Mörder, dass der diese nicht tötet. Wie es jedoch scheint, hat Hunter zu Angela eine Verbindung aufgebaut und will ihr um jeden Preis helfen. Doch irgendwie war es für mich zum Schluss alles zu konstruiert und es wirkte wie nur noch runtergeschrieben, ohne wirklich schlüssig zu sein. Es gab zum Schluss noch ein paar Spannende Sequenzen, als der Mörder versucht zu erklären, warum er dies tut. Doch im Großen und Ganzen ist es zum Ende hin eine aneinander Reihung von Momenten, die nicht mehr so ganz zu den Rahmenbedingungen von Anfangs passen.

Fazit: Nach dem grandiosen und spannenden 10ten Buch ist dieses meiner Meinung nach das schwächste der Reihe. Der Schreibstil ist wie gewohnt eingängig und lässt sich sehr flüssig lesen. Die Kapitel sind teilweise kurz und lassen auch Spannung aufkommen. Doch im zweiten Teil des Buches, vor allem zu Ende hin, flaut dies sehr ab und es wirkt zu konstruiert bzw. bemüht die Beweggründe des Täters zu erklären. Ich bin riesengroßer Chris Carter Fan und liebe die Reihe, doch für dieses Buch gebe ich nur drei Sterne.