Ein wahnsinnig spannender und skrupelloser Thriller, der mich bestens unterhalten hat!

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damarisdy Avatar

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Ich habe mich sehr über den Titel „Bluthölle“ von Chris Carter gefreut, welcher mir vom Ullstein Buchverlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle. Selbstverständlich wird meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst.

Es handelt sich hierbei tatsächlich (!) um meinen ersten Thriller vom Autor Chris Carter, was ich schon längst ändern wollte, hörte ich doch immer wieder Positives über seine Bücher. Mit diesem elften Band der „Robert Hunter“-Reihe mache ich dann mal den Anfang und kann vorab schon einmal sagen, dass es nicht mein letztes Werk von Herrn Carter bleiben würd!

Die Geschichte wird dadurch eingeläutet, dass die Taschendiebin Angela Wood eine Entdeckung der besonderen Art macht. Und zwar befindet sich in dem vielversprechenden, gestohlenen Aktenkoffer nicht eine Menge Bares oder anderer wertvoller Kram, sondern ein Notizbuch, welches Entsetzliches enthält. Dort werden viele verschiedene Foltermethoden händisch thematisiert und sogar visuell dokumentiert. Angela steckt im Zwiespalt, will sie diesen Fund zum einen an die Polizei weiterleiten, zum anderen aber selbst nicht an den Pranger geraten, saß wie wegen Diebstahls doch schon einmal hinter Gittern. Einmal und nie wieder, so schwor sie es sich. Doch es gelingt ihr das Notizbuch anonym an das LAPD zuzuspielen und nun sind Robert Hunter und Carlos Garcia gefragt. Ehe sie dem Täter allerdings ganz auf die schliche kommen, geraten sie in sein Visier und ein Wettlauf gegen die Zeit (im wahrsten Sinne des Wortes) beginnt...der Killer ist hier wahrlich ein Marionettenspieler!

Chris Carter berichtet hier aus verschiedenen Sichtweisen aus der dritten Person im Präteritum, wie von dem Hauptermittler Hunter, aber auch aus Angelas Perspektive und der des Täters. Das ist sehr abwechslungsreich und dennoch sehr überschaubar. Ich habe hier keinerlei Probleme beim Überblicken der Personenkonstellationen, alles prägt sich blitzschnell ein, geht hier runter wie Butter und ist sehr plausibel und nachvollziehbar. Mit Hunter werde ich super schnell warm und ich freue mich jetzt schon auf die anderen (alten) Fälle mit ihm. Sein Wesen ist einfach sehr gutherzig, willensstark, aufmerksam und mutig, ein Ermittler und echter Sympathieträger in einem, das hat man auch nicht immer! Dagegen ist Garcia eher der Mürrische, aber auch ihn lerne ich in dem Werk zu schätzen. Die beiden geben ein gutes Team ab, ergänzen sich hier und da und halten einander (vor allem auch verbal) auf Trab. Da ist manch ein unterhaltsamer Schlagabtausch vorprogrammiert :D Ich habe in dem Werk also auch etwas zu Schmunzeln!

Die eigentliche Geschichte schockiert mich wirklich! Hier ist ein eiserner, geisteskrank scheinender Killer am Werk, doch es steckt weitaus mehr dahinter. Dem auf den Grund zu gehen ist mächtig spannend. Hier wird auf einer Zeitachse in korrekter Reihenfolge berichtet, was das Lesen angenehm und umbeschwerlich gestaltet. Einzig die Thematik des Folterns fordert mich heraus, nicht aber die Backgroundinformationen, der Schreibstil oder ähnliches. Dieser ist wirklich gelungen. Er ist flüssig und lässt sich gerade dank seiner kurzen, knackigen Kapitel, oft auch mit fiesem Cliffhanger am Ende, rasch und zügig lesen, sodass ich das Werk in wenigen Stunden beende. Ich fühle mich permanent gut unterhalten und weder über- noch unterfordert. Dennoch spüre ich auch einen gewissen Nervenkitzel, der sich erst nach Beendigung des Buches verflüchtigt. Dass mich die Story so packt, ist genau das, was ich mir gewünscht habe!

Nach einem enormen Finale bekomme ich dann ein Ende serviert, mit dem ich vollkommen zufrieden bin :)

„Bluthölle“ ist wirklich ein Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte und der sich prima für zwischendurch eignet. Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene, volle Sterne *****