Ordentlicher Spannungsbogen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
zebra Avatar

Von

„Bluthölle“ ist schon der 11. Band einer Reihe, aber das erste Buch von Carter, das ich lese – hatte ich zuvor etwa was verpasst?
Die Geschichte handelt von der Taschendiebin Angela Wood, die kurz vor Weihnachten Hochsaison hat und sich dafür belohnt, und zwar indem sie sich in einer Bar einen Drink genehmigt. Dabei fällt ihr ein Mann auf, der sich den anderen Gästen der Bar gegenüber äußerst unhöflich aufführt. Angela will ihm eins auswischen und klaut ihm seine Ledertasche. Was für einen Fehler sie damit begangen hat, merkt sie schnell: zum einen ist der Inhalt objektiv betrachtet wertlos, zum anderen aber sehr wertvoll für seinen Eigentümer. Denn das Buch enthält eine umfangreiche „Folter-Dokumentation“, die Angela in Angst und Schrecken versetzt. Also wendet sich die Taschendiebin ans LAPD und so kommen Robert Hunter und seine Kollegen von der UV-Einheit ins Spiel. Schnell wird klar, dass es bei der Jagd auf den sadistischen Bar-Besucher um viel geht.
In der Geschichte geht es zur Sache, das ist nichts für zartbesaitete Leser. Aber das störte mich hier nicht, weil die Geschichte spannend geschrieben und rasant erzählt ist. Erfreulicherweise mangelt es dem Plot an Längen, die Figuren sind weitgehend sympathisch (wenngleich Angelas Verhalten teils schwer nachvollziehbar ist – aber nur so kommt die Geschichte auch so richtig in Fahrt). Mich hat es nicht gestört, dass ich die Figuren bzw. die Reihe nicht kannte, da die Handlung in sich abgeschlossen ist, wobei mir sicher die eine oder andere Anspielung durch die Lappen ging. Fazit: Rasanter, streckenweise grausamer Thriller mit ordentlichem Spannungsbogen.