Spannend, aber literarisches Fast Food - 3,5 Sterne

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nordlicht Avatar

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Ich habe die englische Originalausgabe gelesen und nicht nur wegen der Hitze und meiner damit einhergehenden Konzentrationsprobleme ziemlich lange dafür gebraucht.

Der Fall ist spannend und spricht auch aktuelle Problematiken wie z.B. immer pervertiertere Auswüchse im WWW an, daneben übt der Autor zusätzlich eine berechtigte Kritik an den Verhältnissen in den USA. Mir haben auch die Darstellungen moderner technischer Ermittlungsmethoden gefallen, aber mit den Cliffhangern hat Chris Carter es diesmal übertrieben. Einige spannende Momente wurden so sehr ausgewalzt, dass ich schon nahe daran war, das Interesse zu verlieren.

Dazu wurde im amerikanischen Original auch erneut deutlich, dass das sprachliche Repertoire des Autors limitiert ist. Ich hätte nicht auf jeder Seite mehrfach "What the f*ck!" oder "Hunter locked eyes with the Werewolf." lesen müssen. Ob die Sprache in der deutschen Übersetzung geschmeidiger ist, kann ich nicht beurteilen.

Die Charakterisierung der Romanfiguren ist recht gründlich ausgefallen und Hunter wird erfreulicherweise Garcia gegenüber nicht mehr so sehr als überragende Intelligenzbestie hervorgehoben.


"Written in Blood" bietet spannende Unterhaltung, ist aber doch in gewisser Weise dem literarischen Fast Food zuzuordnen.