Eine morbide Berg- und Talfahrt

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seitenmeer Avatar

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Meinung:
Mit Jo Nesbø Büchern ist es in den letzten Jahren eine kleine Achterbahnfahrt geworden. Während manche seiner Bücher wahre Perlen des Genres und Highlights sind, gibt es auch so einige, die an Übermotivation des Autors und zu abstrusen Ideen leiden und deshalb in meinen Augen eher zu den Flops zählten.
In diesem Buch wählt der norwegische Autor einen Weg, der sich irgendwie in der Mitte von beiden Extremen ansiedelte. Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt super versiert und man fliegt aufgrund dessen nur so durch die Seiten. Auch ist die Faszination, die von einem meiner liebsten Ermittler Harry Hole ausgeht, auch dieses Mal nicht von der Hand zu weisen. Doch leider begeht der Autor in meinen Augen bereits zu Anfang einen großen Fehler, denn wie Harry Hole in das Polizeigame zurückkehrt ist doch wieder einmal super übertreiben, an den Haaren herbeigezogen und doch eigentlich nur Mittel zum Zweck.

Und das selbe lässt sich auch über den Fall, in dem es in "Blutmond" geht sagen. Denn dieser ist ein abscheulicher, verstörender und morbide kreativer Fall, den ich als Leser nicht vergessen werden. Und hier beginnt die Ambivalenz, denn obwohl ich während des Lesens aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskam, war es eben doch eines, sehr sehr spannend und unterhaltsam.

Dennoch bin ich der Meinung, dass trotz gutem Ende, sich die Art und Weise, wie Nesbø in den letzten Jahren Thriller schreibt, sehr ähneln und schon sehr übertrieben sind. Dennoch sehr spannend und der Ermittler, den liebt man eben. Für mich 3 Sterne !