Routiniert geschrieben

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singstar72 Avatar

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Von diesem Autor habe ich bislang schon viel gehört. Besonders die beispiellose Brutalität der Verbrechen in seinen Thrillern ist berüchtigt. Dementsprechend war ich neugierig. Einerseits muss ich nun sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden; jedenfalls auf diesen paar Seiten. Andererseits handelt es sich um ein relativ stromlinienförmiges Produkt, das dem gängigen Trend in amerikanischen Thrillern entspricht.

Dass das Opfer ausgerechnet ein Model sein muss… das natürlich(!) eigentlich einsam ist, und sich zu Hause auf nichts mehr freut als seine Katze… das Pizza und Nudeln der schlanken Linie wegen verschmäht… Hm. Der Prolog war einfach sehr „gängig“ geschrieben. Das Opfer, das nichtsahnend heim kommt, samt handelsüblichem Cliffhanger.

Der Einstieg in die Handlung um Hunter und Garcia war wiederum sehr flüssig geschrieben, aber ohne größere Überraschungen. Vielleicht muss man einfach die ganze Reihe kennen, um ein klareres Bild der beiden Protagonisten zu gewinnen; ich weiß es nicht. Es wimmelt hier ein wenig von Klischees. Hunter, der eine Vorlesung über Serienmörder halten soll, und mittendrin zu einem Tatort gerufen wird. Seicht von Wortwitz und amerkanischem Erfolgsflair durchweht. Lockerer Ton. Es klang ein klein wenig wie aus dem „Schweigen der Lämmer“.

Dann die Ankunft am Tatort. Sehr professionell geschrieben, und in der Wirkung auf mich eben „stromlinienförmig“. Sehr szenisch, wie auf eine Verfilmung hin angelegt. Nicht ohne Grusel- und Ekelfaktor, aber es gibt eben auch noch gar nichts preis. Die Leseprobe endet wiederum mit einem Cliffhanger, der es in sich hat. Was ist auf dem Rücken des Opfers zu sehen?

Fast ein wenig gestört hat mich die ständige Erwähnung von Produkten, seien es Handys, technische Geräte, Apps oder dergleichen. Es wirkte auf mich bemüht, und roch natürlich auch nach „product placement“. Das hätte so für mich nicht sein müssen.

Und doch… lesen würde ich dieses Buch. Es verspricht zumindest flüssige, routinierte Unterhaltung.