Groß angelegt
Groß angelegt. Für meinen Geschmack ein wenig zu groß. Jean-Christophe Grangé ist bekannt für ungewöhnliche Plots in seinen Thrillern. Und auch diesesmal, in seinem neuen Thriller "Blutrotes Karma", erzählt er eine außergewöhnliche Geschichte. Er lässt seine Helden kurz vor Schluss folgendes formulieren: Unsere Geschichte ist doch abwegig! Von der ersten Sekunde an, in der wir die Ermittlungen aufgenommen haben, ist alles abwegig gewesen!" Ist da eventuell eine leichte Selbstkritik des Autors zu hören? Bittet er seine Leserschaft um Nachsicht, weil er selbst weiß, dass er vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist? Gleichwohl ist 'Blutrotes Karma' ein durchweg spannender, gut lesbarer, bildsamer und auch unterhaltsamer Roman. Angesiedelt im Paris der Studentenunruhen des Jahres 1968. Zwei Freundinnen der Studentin Nicole werden grausam ermordet und es stecken Botschaften hinter der Art wie die Leichen in Yoga-Posen arrangiert sind. Der Stundent Hervé, befreundet mit Nicole, und sein Bruder JL, Polizist, nehmen die Ermittlungen auf, die sie nicht nur nach Indien in die Welt der Religionen, Sekten und Kulte führen, sondern weit darüber hinaus bis an die Wurzeln des uralten Kampfes zwischen Gut und Böse. Insgesamt eine recht gewagte Konstruktion, die sich auf über 600 Seiten erstreckt.